19.02.2013

DER VERBOTENE SCHLÜSSEL (2005)

Die Krankenschwester Caroline beginnt einen neuen Job bei einem Pärchen in einer einsam gelegenen Villa. Der Mann ist krank, kann sich kaum mitteilen, die Ehefrau hat ungewöhnliche Gewohnheiten. Caroline fühlt sich in dem alten Gemäuer nicht wohl und glaubt dass etwas Rätselhaftes vor sich geht. Um ihr Unbehagen zu besiegen, versucht sie hinter das Geheimnis dieses Ortes zu kommen...
 
Eine rätselhafte Villa...
 
Warum der Film „Der verbotene Schlüssel“ heißt wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Klar steht ein Schlüssel kurzfristig im Mittelpunkt, verboten ist daran aber nichts. „Der verbotene Raum“ hätte inhaltlich zumindest halbwegs gepasst. Zumindest macht der gewählte Titel neugierig und versprüht etwas von dem nostalgischen Wallace-Grusel-Flair. Auf den Film selbst passt dieser Vergleich wiederum gar nicht. Denn was uns hier geboten wird ist fern allem naiven Spaß-Gruselns. „Der verbotene Schlüssel“ präsentiert uns ein Gruselerlebnis der intelligenten Sorte.

Unterstützt von einem guten Cast (allen voran John Hurt) bekommt der Zuschauer eine unheimliche Rätselgeschichte präsentiert, die von Beginn an in Kleinigkeiten die teilweise überraschende Auflösung vorbereitet. Da über die Auflösung einiges im Laufe des Films in einem anderen Licht erscheint, macht auch ein zweites Gucken Sinn. So ist es doch ein wunderbar morbider Gedanke, was die betrunkenen Eltern damals beim Verbrennen der Sklaven wirklich taten. Das ist wirklich fies und schockt um so mehr, als dass man es viel zu spät erst begreift.

Ähnlich ergeht es einem mit der Rolle John Hurts. In seinem Verhalten vermutet man so unglaublich viele Möglichkeiten (im guten wie im bösen), um am Ende doch völlig daneben gelegen zu haben.

Dass nun diverse Klischees enthalten sind, die manchen Menschen politisch aufschrecken lassen, lässt sich bei dieser Geschichte kaum vermeiden. Immerhin geht es hier um Hoodoo, eine mit dem Voodoo leicht vergleichbare Religion, und da es um den Glauben dieses Zaubers geht, wirken die Schwarzen dieser Geschichte für den modernen Menschen eventuell zurückgeblieben. Ich persönlich sehe das anders. In jedem Horrorfilm, der sich mit dem Christentum befasst, und das sind ja nun wirklich nicht wenige, trifft selbiges auf die Weißen zu. Deshalb kann ich mit dem Bild des naiven an Spuk glaubenden Schwarzen ganz gut leben.

Der Spannungsbogen wird von Beginn an hoch gehalten. Das Einarbeiten des wichtigsten Elementes der Auflösung (jenes der Hauptfigur betreffend), wird auf professionelle Art schleichend erarbeitet und ermöglicht somit die Intensität der finalen Pointe.

„Der verbotene Schlüssel“ ist aufgrund seines routinierten Themas sicherlich kein Highlight des Genres, aber ein gelungenes Stück Gruselunterhaltung jenseits billiger Schockeffekte, blutrünstiger Bilder und kreischender Teen-Darsteller ist er sehr wohl. Softlevs Werk ist ein erwachsener Horrorbeitrag, der wie jeder Film mit religiöser Thematik eine gewisse Naivität nicht vermeiden kann.  OFDb

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