02.05.2020

UX-BLUTHUND - TAUCHFAHRT DES SCHRECKENS (1966)

Fantasievolle Miniaturbauten einer futuristisch anmutenden Unterwasserstation, U-Boote, die unübersehbar wie Spielzeuge, weit weniger groß wirkend als anvisiert, durchs Wasser tuckern, und mimisch ernst geratene Fischmenschen, deren Kostüm abwärts vom Kopf plump und schäbig zusammengenäht zu nennen ist, bieten dem 60er Jahre Science Fiction "UX-Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens" seine zwar nicht immer gelungenen, aber immerhin nostalgischen Schauwerte. Sie sind alle hübsch anzusehen, und man würde sich wünschen sie eher in einem Monster-Horror sichten zu dürfen, anstatt in einem fantastisch angehauchten Abenteuerfilm. Aber leider besitzt Hajime Satos Film mehr vom Flair und Inhalt von Werken wie "In den Klauen der Tiefe" als von Monsterfilmen a la "Der Schrecken vom Amazonas". Die künstlich erschaffenen Mischwesen verlieren ihren Schrecken, wenn sie lediglich Opfer eines Wahnsinnigen sind, der mittels einer Unterwasserwelt die Weltherrschaft erlangen will und somit wie ein Verwandter Strombergs aus "Der Spion, der mich liebte" wirkt. Der ist freilich plumper und Klischee-beladener besetzt als der hervorragend schauspielern könnende Curd Jürgens, aber allein dass er stets mit Sonnenbrille herum läuft, macht ihn bereits zu einer wirksamen Figur in einem solch simplen Film. Eine passende Stimme in einer ohnehin gut geratenen Synchronisation sorgt für den Rest.

Blasser kommen hingegen die Helden weg, die entweder zu wenig Beachtung geschenkt bekommen, mit eitlen Oberflächlichkeiten nerven, oder wie Psychopathen wirken, wenn sie von purer Ideologie geleitet Pläne zur Rettung der Welt verhindern und vom Drehbuch durch puren Zufall auch noch Recht bescheinigt bekommen. Wie im optischen Bereich, so streift auch jener der Charaktere somit häufig die unfreiwillige Komik eines ansonsten handwerklich recht ordentlichen Drehbuchs, welches derartiges nicht verdient hat. Doch auch außerhalb derartiger Patzer konnte mich "Agent X-2 Operation Underwater" (Alternativtitel) nie wirklich für sich gewinnen. Zwar nie langweilig werdend, aber dennoch mit magerem Erzähltempo versehen, wusste mich die Geschichte nicht wirklich zu packen. Ich freute mich jedes Mal, wenn einer der Fischmenschen zu sehen war, die sind wahrlich das Highlight innerhalb eines Filmes, der für sein Genre leider nichts wirklich Neues zu bieten hat. Mit Nemo, Atlantis und ähnlichem gab es davor und danach ähnliche Stoffe zu genüge, mal auf ähnlichem, mal auf besserem Produktionsniveau. Und dieser hier besprochene, spezielle Beitrag hätte einen verstärkt düsteren Touch vertragen können, als es für Werke seiner Art üblich ist, um zu funktionieren, das hätte ihm gut getan. Nun hat Sato aber schon mit "Goké - Vampir aus dem Weltall" bewiesen, dass er gerne mal zu träge Ergebnisse abliefert. Somit steht "Water Cyborgs" (Alternativtitel, dessen Cyborgs in der Deutschvertonung eher Seaborgs ausgesprochen werden) diesem leider in nichts nach. Bei nicht all zu viel Erwartungen plätschert "The Terror Beneath the Sea" (Alternativtitel) zwar passabel genug vor sich hin, so dass man ihn sich an einem verregnet Sonntagnachmittag ruhig einmal geben kann, ein sonderlich unterhaltsames Programm bietet er jedoch nicht wirklich.  OFDb

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