Ein Wissenschaftler kreuzt zwei Heuschreckreckenarten mit dem
Ergebnis der schnelleren Fortpflanzung und der Resistenz aller bekannter
Gifte, die man für gewöhnlich gegen diese Tiere einsetzt. Die
Vorgesetzte des ominösen Forschers lässt die Tiere sofort vernichten,
dennoch gelangen einige Exemplare in die freie Natur. Bereits nach einem
Monat haben sich zwei große Schwärme gebildet, die das Land verwüsten.
Spätestens wenn sie es schaffen zueinander zu finden, ist die
Katastrophe perfekt. Militär und Wissenschaftler sind verschiedener
Auffassungen, wie man der Lage Herr werden kann. Außerdem kommt
erschwerend hinzu, dass die Viecher sich langsam zu Fleischfressern
entwickeln...
Ein vom Menschen selbst gezüchteter Feind...
Wenn man gelesen hat worum es geht, erwartet man entweder einen typischen Durchschnittsfilm oder gequälte Langeweile. Nur weil wir es diesmal mit Heuschrecken zu tun haben, dürfte trotzdem schon vorher klar sein, dass dieser Film den bekannten Spuren des Bienenhorrors folgt. Das erste gemeinsame mit dem typischen Genrebeitrag um Bienen ist die Herkunft der Viecher. Der Killerbienenfilmbereich wurde ab da für die Produzenten interessant, wo besagte Tiere in der Realität gezüchtet und versehentlich freigelassen wurden. So wie die Viecher aus dem wahren Leben damals, so werden auch hier die Heuschrecken von Forschern aus zwei Arten gekreuzt. Das macht sie fast unmöglich auf herkömmliche Art zu vernichten und zudem sehr paarungsfreudig.
Getrickst wurde simpel und kostengünstig, aber so dass es wirkt. Viel wurde am Computer simuliert, hin und wieder verlaufen sich auch echte Heuschrecken ins Bild. Die Schauspieler bilden den typischen Durchschnitt eines B-Movies, dürfen allerdings Rollen spielen, die für einen Film dieser Art mal nicht so extrem schwarzweiß gemalt sind wie üblich. So ist Gut und Böse nicht ganz klar getrennt.
Die Heldin ist beruflich ein As und sozial gesehen ein Egoist. Der Entwickler der Heuschrecken soll der Böse sein, gleichzeitig erleben wir ihn aber auch als lieben Familienvater und als jemand, der sich sofort ohne böse Hintergedanken anbietet zu helfen (trotzdem darf er sterben, halt die urälteste Regel des Horrorgenres). Der Militärhaudegen gibt sich trotz seiner Härte kompromissbereit, und damit wären genug der Beispiele genannt. Wir bekommen hier zwar die typischen Klischeebilder vorgesetzt, erleben diese aber variiert mit Charaktereigenschaften, die sie in vergleichbaren Filmen nie bekommen hätten.
Da bekommt man doch Hoffnung für den amerikanischen TV-Routine-B-Film. Trotzdem sichtet man auch hier die übliche Propaganda solcher Werke. So sollen wir ernsthaft glauben, das Militär würde eine Giftgasaktion stoppen, weil CNN davon Wind bekommt, wo doch ohnehin jeder weiß, dass CNN stets mit dem Militär kooperiert und eh nichts berichtet, was die Regierung dort nicht will. Traurig auch der typische Gehirnwäscheversuch dem Publikum einzureden, dass Kinder die schlimmeren Opfer sind als die Großen. Um sie soll man sich mehr Sorgen machen, als um andere Leute. Diese Menschenverachtung erlebt man häufig in der Boulevardpresse und im Privatfernsehen, und wer mit den Konsumenten solcher Medien mal geredet hat, wird auch wissen, dass eine solche fragwürdige und gefährliche Botschaft tatsächlich bei diesen Leuten fruchtet.
Nun ja, so etwas ist man von diesen Filmen leider gewöhnt, ebenso wie der ständige Verweis auf Gott. Okay, diesmal geht es um Heuschrecken, und dazu stand ja mal was in der Bibel, ist also entschuldigt. Immerhin stützt sich der Film nicht zu sehr darauf und nimmt keine Position ein.
Im groben ist ein typisches Produkt für Freunde des Tierhorrors aus „Todesschwarm“ geworden. Auch der Fan solcher Werke wird sicherlich nach Sichtung keinen Freudensprung machen, aber zumindest bekam man 90 Minuten lang einen kleinen Happen zugeworfen, der auch leicht mundet. David Jacksons Film ist ein Mix aus Tierhorror und Katastrophenfilm. Den Bereich des letztgenannten verlässt er aber spätestens dann, wenn die Heuschrecken zu Fleischfressern werden. Diesen Punkt hätte man allerdings noch vertiefen können und selbst für einen TV-Film noch eine Spur härter einsetzen können (passend hierzu der Vergleich mit dem 70er Jahre "Barracuda", dessen Härte für einen FSK 12 recht hoch war). Aber was soll man da meckern. Das Ergebnis ist überraschend sympathisch. OFDb
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