26.08.2012

WAS MACHT DER TOTE AUF DER WÄSCHELEINE? (1981)

Auf einer High School geht ein Killer um. Mit höchst unspektakulären Werkzeugen begeht der unbekannte Täter seine Morde. Verdächtig ist so ziemlich jeder, denn die Schule besteht eigentlich nur aus durchgeknallten Personen: einem debilen Hausmeister, einem wahnsinnigen Werklehrer, einem fragwürdigen Direktor und noch vielen anderen, denen man die Taten zutrauen würde...

Was brauchen die Deutschen immer so viel Fun in Titeln...
 
Die Einleitung des Films ist auch gleich ihr Höhepunkt. Man wird mit einer Parodie auf "Jessy - Die Treppe in den Tod" in den Film eingeführt. Und da sind manch nette Ideen vorhanden: das Schnaufen eines Psychopathen begründet sich durch die Anstrengung eine zu hohe Treppe hinaufzugehen, der belästigende Anrufer ist ein Notgeiler der durch den Hörer sabbern kann, und das Telefon läutet auch gerne mal aufdringlicher, wenn sich das verstörte Opfer weigert abzuheben. Da sind einige gelungene Ideen vorhanden, inklusive humoristischer Schriftzüge, beispielsweise wenn mit Opfer Nummer 1 das fröhliche Leichenzählen beginnt, was bis zum Ende des Streifens auch mit jedem Todesfall konsequent durchgezogen wird. Auf kleine Details, die der unaufmerksame Zuschauer übersehen könnte, wird penetrant hingewiesen, z.B. wenn ein Pfeil darauf aufmerksam macht, dass eine Türe nicht verschlossen ist.

Für Ideen dieser Art könnte man „Was macht der Tote auf der Wäscheleine“ lieben. Recht kultig wird er gar durch die sehr skurrilen Running Gags, wie dem Zwang des Werklehrers von seinen Schülern nie etwas anderes anfertigen zu lassen als Pferdekopfbuchstützen. Oder aber der Idee, dass der Mörder des öfteren eine Auswahl an diversen Mordwerkzeugen hat und sich immer für das unspektakulärste Objekt im Raum entscheidet. Mit einer der banalsten, aber auch witzigsten Momente ist jene Szene, in welcher sich eine Rolle urplötzlich als Französischlehrer entpuppt, und selbst plumpe Momente, wie die Pinkelszene im Lehrerzimmer, funktionieren auf schlichte Art. Oft geraten auch jene Art Tiefflieger mit ins Drehbuch hinein, die etwas arg flach ausgefallen sind, aber das lässt sich wahrscheinlich nicht verhindern, wenn man es so arg darauf anlegt, wie hier geschehen. Der Witz ist, irgendwie funktioniert das Ganze bei wenig Erwartung. Und auch wenn nur selten Vorbilder ganz direkt parodiert werden, so besteht doch dennoch eine Verwandtschaft zu "Scary Movie", allein schon weil der Hausmeister charakterlich so nah an der Doofy-Rolle von dort angelegt ist.
 
Besser als "Shriek" ist der Streifen allemal ausgefallen und besser als „Wacko - Da wackelt die Bude“ sowieso. Erstgenannter kam zur selben Zeit des Vergleichsfilms raus, Letztgenannter zur selben wie „Was macht der Tote auf der Wäscheleine“. Im kleinen Kreise Gleichgesinnter geguckt schaut er sich sicherlich unterhaltsamer als allein. Aber auch so kann man sich seiner Sympathie nicht entziehen, strahlt er doch trotz derbster Komik eine Unschuld aus, die ihm gut tut. Oftmals weht zudem ein Hauch Killertomaten-Feeling mit, mit dem offiziellen Unterbrechen des Films, indem man die vierte Wand der Metaebene durchbricht, nimmt er von besagtem Franchise gar etwas von Teil 2 vorweg. Also: dank abgedrehtem Humor sorgt der Film für einige, nette Lacher. Der Komödienaspekt steht unübersehbar im Zentrum, der Horrorbereich dient lediglich der Ausrede Kalauer regnen zu lassen. Aber ob nun Horror-Fan oder nicht, wer Klamauk nicht leiden kann, sollte es erst gar nicht versuchen „Was macht der Tote auf der Wäscheleine“ zu sichten. Der sollte sich dann vielleicht eher eine Pferdekopfbuchstütze basteln. Wer hingegen einfacher Komik gegenüber aufgeschlossen ist, kann amüsant unterhalten werden.  OFDb

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