24.05.2018

ZOMBIE BRIGADE (1988)

"Zombie Brigade" mag nicht sekündlich Fehler bauen wie "Die Nacht der Zombies", und er mag nicht so träge und öde ausgefallen sein wie "Oase der Zombies", aber auch er ist ein unterirdisches Produkt der damaligen Zombie-Welle, am ehesten vergleichbar mit dem "Sumpf der lebenden Toten", denn hier wie dort fragt man sich, ob trotz vorhandener Trümpfe in der Handlung irgendwer für so etwas wie ein Drehbuch zuständig war. Gelistet sind hierfür im hier besprochenen Werk die beiden Regisseure Carmelo Musca und Barrie Pattison, aber so stümperhaft wie der simple Plot von "Brigade des Schreckens" (Alternativtitel) erzählt ist und so schnell wie sich hier Widersprüche und anderweitige Logiklücken auftun, kann man wohl eher von einem Improvisationsfilm ausgehen, anstatt von einem Film nach Drehbuchvorlage.

Ein solches Vorgehen ginge in Ordnung, wenn das Ergebnis stimmen würde. Die Werke Helge Schneiders, oder auch jedes 10. Produkt geschätzt von Jess Franco wissen mit dieser Methode brauchbare Ergebnisse zu ernten, "Night Crawl" (Alternativtitel) ist jedoch derart desaströs ausgefallen, dass es kaum mehr was schön zu reden gibt. Was ist eigentlich so schwer daran das Auferstehen von Soldatenzombies des nachts unheimlich, oder zumindest atmosphärisch stimmig inszeniert zu bekommen? Die beiden Regisseure schaffen es nicht nur nicht ein solches Ziel zu erreichen, sie lassen ihre Untoten geradezu trottelig dem Massengrab entsteigen, so als schaue man der Zombieversion der "Three Stooges" zu. 

Unbeabsichtigt komisch ist das idiotische Treiben in "Zombie Brigade" nur selten, nur entscheidet man sich stets öde Szenen ernst zu gestalten, und wenn der eigentliche Gruselpart beginnen soll wird plötzlich auf die Humorschiene gedrückt. Das könnte systematisch funktionieren, so wie Laurel und Hardy mit "Hände hoch - oder nicht" eine Oper torpedierten, quasi als albern fungierende Fremdkörper in einem kulturell angelegten Werk, aber im hier besprochenen Zombiefilm scheint man mit dieser Komik eher zu versuchen das mehr als alberne Aussehen der Untoten zu kaschieren, und das will zum einen nicht funktionieren und ist zum anderen nicht vereinbar mit anderen Elementen, die den Regisseuren wichtig sind.

Wenn sich inmitten aller Verrisse im Netz lobende Worte für "Zombie Brigade" finden, dann bezüglich der humanen Botschaft eines überraschenden Umschwungs im Finale. Aber freilich ist auch dieses völlig dilettantisch erzählt und macht nur in der Theorie erkennbar, was das fast wortlos aufgezeigte Treiben eigentlich soll. Und da wir uns am Ende eines unglaublich schlecht erzählten Filmes befinden, interessieren sich die meisten Zuschauer für den plötzlichen Schlag Anspruch ohnehin nicht mehr. In wie weit dieser eigentlich lobenswerte Ansatz vereinbar sein soll mit den unangenehm klamaukigen Untotenszenen, will sich mir jedoch ohnehin nicht zu erkennen geben. Vielleicht bin ich aber auch nur ein zu starrer Zuschauer und nicht flexibel genug gemeinsam mit dem Filmstil umzuschwenken. 

"Zombie Brigade" ist ohnehin in einer Zeit entstanden, in welcher der Zombiefilm durch Werke wie "The Return of the Living Dead 2" und "C.H.U.D. 2" humoristisch umgesetzt wurden, allerdings waren besagte Beispiele glasklare Horror-Komödien, die extrem albern angelegt waren. "Zombie Brigade" hingegen lässt leichte Klamaukstöße auf einen durch Spannung und Dramaturgie ernst gemeinten Film los, und das funktioniert einfach nicht, zumal die anderen Schwerpunkte aufgrund dröger Mimen und einer uninspirierten Inszenierung ebenfalls nicht zu funktionieren wissen.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen