Die nahe Zukunft: in der Nähe des Nordpols verschwinden private und
militärische Schiffe. Mit einem modernen Atom-U-Boot ausgestattet soll
ein Team von Experten die Sache untersuchen und stößt dabei auf eine
außerirdische Lebensform...
Auf den Grund gehen...
Da lieferte Regisseur Spencer Gordon Bennet 1958 gerade den Kriegsfilm „Im Pazifik ist der Teufel los“ ab, der sich um ein U-Boot drehte, schon setzte man diese Erfahrung ein Jahr später ein, um einen Science Fiction ähnlichen Namens zu drehen, der selbiges Gefährt in den Mittelpunkt stellt. Man verlegte die Geschehnisse von „Auf U-17 ist die Hölle los“ 9 Jahre in die Zukunft, so dass man sich im Gegensatz zu einem Kriegsfilm nicht zwingend an die wahren Möglichkeiten halten musste, die ein U-Boot 1959 zu bieten hatte.
An Bord steckte man die für sein Jahrzehnt typische Konstellation an Menschen, alles pflichtbewusste Personen aus dem militärischen und wissenschaftlichen Bereich, wobei letztere sich wie immer ersteren unterzuordnen hatten. Überraschend Teil der Crew wird ein moderner Militärgegner, dies jedoch auch nur um ihn innerhalb müder Diskussionen und im Laufe der sehr fragwürdigen wie unfreiwillig komischen Handlung von seinen Grundprinzipien abzubringen, damit auch er ein Loblied auf die Militärmacht Amerikas singt, noch bevor die „The End“-Schrift erfolgt.
Bis dies so weit ist, darf man die Crew dabei beobachten, wie sie ohne das geringste Gefühl von Angst ihre Mission in Angriff nimmt und gen Nordpol tuckert. Wie so oft zu seiner Zeit kürzt ein Off-Kommentar Geschehnisse ab, erklingt aber auch gerne mal, um den Zuschauer Dinge mitzuteilen, die er auch ohne Zusatzhilfe verstanden hätte.
Bis es zur ersten Begegnung mit dem Feind kommt, darf man das übliche emotionslose Blabla über sich ergehen lassen. Doch die Konfrontation mit dem Unbekannten kommt schneller als erwartet, und so ist die schnell aufgekommene Langeweile für den ersten Moment auch rasch wieder weg, wenn auch nur aus unfreiwillig komischen Gründen, derer es genug gibt. Darunter fällt nicht nur das offensichtliche Miniatur-Modell eines U-Bootes, das man zu diesem Zeitpunkt schon länger belächeln durfte, sondern auch solch goldigen Momente, wie jener, in dem ein Wissenschaftler ohne ersichtlichen Grund beschließt zu behaupten, dass der Gegner nicht von dieser Welt sei. Wie auch immer er darauf kommt, jeder glaubt ihm sofort, keiner zweifelt, guckt ihn belächelnd an oder hinterfragt die Gründe. Nein, ganz klar: hier sind Außerirdische am Werk.
Doch auf „U-17 ist die Hölle los“ lebt zu diesem Zeitpunkt nicht nur inhaltlich von naiven Momenten, auch inszenatorisch verlangt man viel Augenzudrücken vom Zuschauer ab. So fragt man sich doch, welch modernes Schiff das U-Boot sein muss, wenn bei jeder noch so starken Bewegung und bei den übelsten Turbolenzen bei jeder Innenaufnahme ein Jeder noch so fest an seinem Platz steht, ohne auch nur leicht zu wackeln. Nie machen die Figuren den Eindruck sich innerhalb eines U-Bootes zu befinden, selbiges gilt für das Inventar, das felsenfest seinen Platz hält.
Recht leicht vorausberechenbar und weiterhin völlig angstfrei und vom Pflichtgefühl gelenkt, lauert man dem Feind aus dem Weltraum auf. Obwohldie lange Wartezeit für den Zuschauer stark verkürzt wird, kommt hin und wieder Desinteresse auf, da letztendlich zu wenig passiert und zu viel geredet wird. Eine Identifikation mit einem dieser emotionslosen Helden gibt es sowieso nicht, so dass einem schlichtweg die nicht beabsichtigte Lustigkeit des Streifens bleibt, um sich bei Laune zu halten. Davon bietet Regisseur Bennet genug, z.B. wenn man bescheuertste Theorien über die unbekannte Lebensform mit anhören muss.
Da taucht das Ufo also ins Wasser, deshalb hat man nie eins landen sehen. Der erste Gedanke jedes Laien: o.k., im Wasser können sie unerkannt landen, guter Plan. Erster Gedanke der Besatzung: dann müssen die Aliens Wasser-Lebewesen sein. Dies bestätigt der Film zwar mit der Kreatur, die er uns recht spät aufs Auge drückt, stellt sich nur die Frage, warum ab da, wo Menschen das Ufo betreten, keinerlei Wasser als Lebensraum vorhanden ist. Die Menschen stolzieren da durch einen für Menschen gemachten Raum voller Luft.
Wenn das fremdartige Gefährt gegen Ende betreten wird, häufen sich Unlogiken, Lücken und unfreiwillige Komik ohnehin ins Extreme. Man rammte mit dem U-Boot das fremde Objekt, und da dies nun fahruntüchtig ist, glaubt man auch gleich die fremde Rasse sei tot, ohne auch nur irgendetwas über ihre Biologie zu wissen. Das U-Boot muss vom Ufo getrennt werden, allein deshalb betritt man das fremde Flugobjekt und lässt dabei auch niemals Interesse an der fremden Technik und der unbekannten Lebensform aufkommen.
Darf man die wunderbar trashig gebastelte Kreatur aus dem Weltraum endlich sichten, kommt es zu einem Dialog zwischen Alien und Mensch, der den typischen Filmfehler aufweist, dass der Bösewicht, hier der Außerirdische, zunächst einmal seine finsteren Pläne verrät, aufgrund der Überlegenheit der Aliens hier noch lächerlicher als in jedem James Bond-Streifen. Von der Fragwürdigkeit die Kreatur von Anfang an als Feind zu betrachten, zehrt der halbe Film in seiner Witzigkeit, dies wird im Finale freilich noch einmal verstärkt.
So ziemlich jeder Plan, jede Reaktion und jede Diskussion findet auf hirnloseste Art statt. Vom denkenden Standpunkt aus, wurde die Mission durch reines Glück zu seinem pflichtmäßigen Happy End geführt, was die oben erwähnte Besinnung des bisherigen Militärgegners um so lustiger macht, da er mit anschauen durfte, wie gedankenlos und selbstüberschätzt das Militär die Mission angegangen ist.
Trotz all dieser Witzigkeiten will der Film von Spencer Gordon Bennet, der früher auf Superhelden-Verfilmungen wie „Zorrors Rückkehr“, „Atom Man vs. Superman“ und „Batman And Robin“ abonniert war, nie richtig zünden. Letztendlich wird doch zu viel geredet, und dem Auge wird viel zu wenig präsentiert. Die unfreiwillige Komik allein schafft es nicht den Film zu tragen, ist doch zumindest der Großteil seiner Lustigkeit für Vielseher alter Filme auch in vergleichbaren Werken vorhanden und dem Fan somit nichts neues. Doch allein die Kreatur am Schluss ist das Reinschalten wert. Stellt Euch einfach auf eine zähere Umsetzung ein, dann kann der Film einen schon bei Laune halten. Man sollte aber jemanden zum quatschen an seiner Seite haben, um die Längen des Films durchzustehen, ohne gelangweilt auszuschalten. OFDb
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