02.07.2015

SPIDER CITY - STADT DER SPINNEN (2013)

Nun, was soll man von einem Monsterspinnenfilm erzählen, der sich so rein inhaltlich von den anderen gefühlten hunderten weiteren Horrorfilmen über Arachnide so gut wie gar nicht unterscheidet? Vielleicht könnte man erwähnen, dass der kanadische Regisseur Tibor Takács den Streifen verzapft hat, jener Mann der immerhin die sympathischen zwei Teile von „Gate - Die Unterirdischen“ inszeniert hat. Andererseits ist der mittlerweile dafür bekannt für Billigfirmen jene Art Monsterfilme zu drehen, in welchen üble CGI-Kreaturen durchs Bild wandern. So drehte Takács z.B. mit Corin Nemec „Mosquito Man“ oder den Kraken-Horror „Deadly Water“. Mit „Ice Spiders“ hat er sich sogar schon einmal dem Riesenspinnen-Subgenre zugewendet.

Waren die Computereffekte dort nicht gerade überzeugend, so darf man in „Spider City“ schon staunen wieviel Mühe sich hier für einen B-Movie gemacht wurde. Vielleicht liegt es daran, dass die Filmfirma Nu Image in ihr Monsterfilm-Gebiet heimgekehrt ist, eine Firma dessen Werke man für den Niedergang des B-Movies hielt bevor The Asylum auf der Bildfläche erschienen. Nu Image war damals auch für „Spiders“ und „Spiders 2“ verantwortlich, „Spider City“ soll nun nach Jahren des Actionkinos die Rückkehr zu dieser Art Streifen sein, und wie es sich heutzutage gehört wird er auch gleich in 3D präsentiert, weswegen er gelegentlich alternativ als „Spiders 3D“ betitelt wird, was in Anlehnung an die beiden Vorgänger zumindest ein Hinweis auf einen Teil 3 wäre. Im Originaltitel heißt er schlicht „Spiders“ und verschweigt seine Vorgänger. Oder soll er ein Remake sein? Wer weiß das schon bei Filmreihen die lediglich ihre Monster als Wiedererkennungswert zu ihren Vorgängern präsentieren?

Optisch ist „Spider City - Stadt der Spinnen“ wie gesagt recht ordentlich ausgefallen. Da kann man auf B-Film-Basis nicht meckern. Teilweise sehen die Alien-Spinnen mit ihren Fratzen recht putzig aus, dürfen aber dennoch eine Bedrohung ausstrahlen, welche die Machtlosigkeit des Militärs glaubwürdig erscheinen lässt. Die Handlung ist jedoch nur Alibi für das Abspulen der ewig gleichen Erzählung solcher Werke. Was nicht verwundern muss, wenn man weiß dass Produzent Boaz Davidson das Ding finanzierte, und der hat noch nie viel um Individualität gegeben, zumindest nicht nach „Eis am Stiel“.

Besonders übel trifft „Spiders 3D - Spider City“ (Alternativtitel) jedoch die Charakterzeichnung seiner Helden, die austauschbarer und eindimensionaler kaum sein könnten, so dass man weder mit ihnen mitfiebert, noch an ihren Rahmenhandlungen interessiert ist. Da wird einem eine 08/15-Dramatik um die Ohren geschmissen, wie sie langweiliger nicht sein könnte. Und der Storystrang, dass man als getrenntes Paar die gemeinsame Tochter retten muss, freilich ohne auch nur ansatzweise so etwas wie einen Plan zu besitzen, macht in seiner Klischeelastigkeit das Ergebnis nicht gerade besser.

Dementsprechend bleibt „Spider City“ ein blasser Vertreter seiner Filmgattung und ist vom Unterhaltungswert in etwa einzuordnen bei Werken wie „Arachnoquake“ oder besagtem „Ice Spiders“. Da immerhin die Effekte was her machen, kann man als Vielseher dieser Art Film zumindest dran bleiben. Aber langweilig wird es zwischendurch trotzdem, auch wenn die Viecher recht früh bereits Terror verbreiten dürfen.  OFDb

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