Die Maske des Killers mag nicht sehr originell ausgefallen sein, aber der Mörder weiß dennoch zu wirken. Seine harte Vorgehensweise verhindert, dass er auch nur im Ansatz lächerlich wirken könnte. Sein Vorgehen spiegelt sich jedoch nicht in übertriebenen Bluteffekten wieder, derartige billige Schauwerte bietet "Initiation" (Originaltitel) nicht und hat sie glücklicher Weise auch nicht nötig. Der Bodycount ist zudem recht gering ausgefallen (ohnehin darf erst nach einem interessant gehaltenen ersten Drittel gemordet werden), doch dies entschuldigt und erklärt sich mit der gelungenen Auflösung. Diese krankt lediglich daran, dass der Geisteszustand des Täters nicht wirr genug ausgefallen ist, um derartig extreme Taten und das außerhalb der Slasher-Pflicht-Sicht infantile Vorgehen zu erklären. Aber das ist ein kleines Manko innerhalb eines Filmes, der in einer derartigen Geschichte, geradezu untypisch für das Genre in der Moderne, nie den menschlichen Faktor vergisst. Hier gibt es dramatische Momente, nachvollziehbare Reaktionen auf Verbrechen, und auch diese Herangehensweise schließt einen Kreis mit der Auflösung, so dass "Slayed" in sich psychologisch stimmig geschlossen ist.
Da man jene Art Slasher wählte, in welcher ein menschlicher Unbekannter mordet, empfinde ich es zudem als gute Entscheidung die Ermittlung der Polizei stärker in den Fokus zu rücken, so dass der Krimi-Aspekt etwas mehr Gehalt erhält als üblicher Weise, während er gleichzeitig nicht den Horror dominiert. Stammzuschauer im Genre werden "Dembanger" (Alternativtitel) vielleicht als zu zahm und mainstreamig empfinden. Mir hat er dafür, dass er nun nicht gleich der große Wurf a la "Scream" und "Cold Prey" geworden ist, gut gefallen, eben weil er stilsicher erzählt ist, sich um seine Figuren kümmert, spannend umgesetzt ist (gerade im Finale) und tatsächlich auch zum Mörderraten einlädt. Bis auf einige wenige zu dick aufgetragene Randfiguren lebt er von seiner Realitätsnähe und Menschlichkeit, ohne dabei den Arthouse-Bereich zu streichen. "Slayed" ist reines Unterhaltungs-Kino, nicht mehr und nicht weniger, und beweist dass auch ein solches die Geschehnisse ernst nehmen kann und aus der menschlichen und logisch nachvollziehbaren Art betrachten und verarbeiten kann, was gerade mit Blick auf die Slasher-Zutaten, an die man sich frei von Empathie als Genre-Freund längst gewöhnt hat, um so intensiver zu gefallen weiß. OFDb
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