Demonic Toys - Jack-Attack (2023)
Jetzt sind sie scheinbar einzeln dran, die Demonic Toys aus der Charles Band-Schmiede, von denen man im Gegensatz zur hauseigenen "Puppet Master"-Konkurrenz viel zu selten etwas hört. Im Gegensatz zum zweiten Teil dieser Reihe erschien dieser Einstünder dank Wicked Vision in Deutschland, selbst finanziert synchronisiert, und da kann man die Firma nur loben, ist die Deutschvertonung doch so liebevoll und professionell ausgefallen wie die Veröffentlichungen des Labels an sich. Etwas mehr Liebe hätte man sich auch von William Butler gewünscht, der das Ding fast im Alleingang fertiggestellt hat. Zwar hochauflösend aufgenommen und überraschend überzeugend besetzt, besteht die Geschichte fast nur aus Hinhalten, um uns am Ende eine Pointe zu servieren, die in "Texas Chainsaw 3D" glaubwürdiger Verwendung fand. Der neue Zusatzclown tut dem oftmals zu penetrant wirkenden Jack hingegen gut. Stammzuschauer können einen Blick riskieren. OFDb
Science Fiction - Sind Eltern Aliens? (2002)
Auf ähnlichen Pfanden wandernd wie "Alien Teacher" ist "Science Fiction" (Originaltitel) ein Kinderfilm zu einem Thema aus dem phantastischen Kinobereich, der auch für Erwachsene erstaunlich gut zu konsumieren geeignet ist. Die Geschichte bietet ein interessantes Rätsel (sofern man nicht zufällig im Innencover die Kapitelüberschriften liest, die bereits alles im Vorfeld verraten), eine ordentliche Ohrfeige an bestimmte Eltern-Typen und einen relativ natürlichen Umgang mit der Kinderwelt. Die Jungdarsteller wirken echt, besitzen Charaktere anstatt nur im Klischee zu baden, und entsprechend anfreunden kann man sich mit ihnen, um erfahren zu wollen, wohin alles steuert. Ein unverkrampftes Drehbuch sorgt für den Rest. OFDb
Shakka - Bestie aus der Tiefe (1990)
In seiner kompletten Erscheinung hätte ich "Deep Blood" (Originaltitel) als typischen Nachahmer von Spielbergs "Der weiße Hai" Ende der 70er Jahre oder Anfang der 80er vermutet. Für sein Jahrzehnt wirkt er besonders altbacken, aber eben auch derart routiniert, dass man als Kenner solcher Werke nichts anderes erwartet und somit nicht so negativ vom Ergebnis überrascht wird wie der Laie, der sich zufällig in solch einen Film verlaufen hat. Ein echter Hai ist immer uninteressanter als ein getrickster, eine innovative Handlung bekommt man höchstens im an "Es" erinnernden übernatürlichen Teil serviert, die "Gefahr aus der Tiefe" (Alternativtitel) dabei hilft zumindest den Beginn halbwegs interessant zu gestalten. Die Co-Produktion aus den USA und Italien guckt sich typisch Billigfilm-italienisch und ist nur für das Stammpublikum dieser Niesche konsumierbar. OFDb
Mein Freund Dahmer (2017)
Einiges ist an der Vorgeschichte des berüchtigten nekrophilen und kannibalistischen Massenmörders Dahmer kaum zu glauben. Aber was man hier gezeigt bekommt, hat sich tatsächlich so zugetragen, niedergeschrieben per Comicbuch von einem ehemaligen Schulkammeraden des homosexuellen Irren. "My Friend Dahmer" (Originaltitel) schließt kurz vor dem ersten Mord, wir wohnen lediglich der Kontaktaufnahme des Opfers bei, dann entlässt uns ein Schriftzug kommender Ereignisse aus dem Film. Ein entsprechend zurückhaltendes Jugend-Drama erwartet den Zuschauer zuvor, der selbst bei belustigenden Szenen bitter schluckt mit dem Wissen um die Zukunft des Sonderlings. Wer glaubt Ross Lynch spiele unnatürlich, dem sei gesagt, dass Dahmer sich zur Schulzeit tatsächlich so verkrampft bewegt haben soll, was die Rolle des jungen Mimen um so undankbarer macht. Frei jedweder reißerischen Ader fehlt es dem nüchternen Werk manchmal an tatsächlich erzählenswerten Besonderheiten, aber um dieses scheinbar Normale geht es eigentlich, das ist so gewollt, womit der Film im Gesamten im Unterhaltungsbereich zum zweischneidigen Schwert wird. OFDb
The Resort (2021)
"The Resort" liefert uns schöne Naturaufnahmen in glasklaren Bildern, toll getrickste Flugmomente mit einem Hubschrauber und generell eine brauchbare Kulisse. Die Figuren sind oberflächlich, aber zugänglich. Und solange sie umher stolzieren stimmt auch die Stimmung (wobei es belustigend ist sich vorzustellen, wie der Polizist sich all das anhören muss, was zuvor geschah, ist der Film doch per Rückblick im Verhör aufgebaut). Beginnt der Horror, vergeht auch die seicht positive Stimmung des sich bis dahin nach Standard anfühlenden Werkes. Mit Beginn der paranormalen Ereignisse rutscht das Ergebnis in den Keller, weil man glaubt ein umher huschendes Mädchen würde bereits ausreichen, um den Gruselgehalt der dafür bekannten Horrorfilme aus Japan zu erreichen. Selbst fürs Genre übertrieben dämliche Verhaltensweisen lassen auch die Sympathie für die Charaktere verschwinden, und so ist man froh, wenn dieser gerade einmal 76 Minuten lang laufende Streifen sein Ende gefunden hat. Bitte nicht verwechseln mit dem charmanten "The Rezort"! OFDb
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