20.09.2012

SAW 5 (2008)

Fünf Menschen werden gleichzeitig in ein Jigsaw-typisches Spiel eingebunden. Mit jeder Hürde stirbt einer von ihnen. Währenddessen ist ein Polizist seinem Kollegen auf der Spur, der sich als heimlicher Mittäter des Psychopathen entpuppte...

Was Bügeln und Morden miteinander zu tun haben...
 
Damit habe ich nun gar nicht mehr gerechnet. Entweder habe ich vom vielen „Saw“-Gucken die Objektivität verloren, oder ich habe mit Teil 5 den bisher besten Teil der Reihe gesichtet. Das verwundert schon ein wenig, baut diese vierte Fortsetzung doch auf einer Idee auf, die Teil 4 das Genick brach: der zusätzliche Gehilfe Jigsaws. Dachte man im Vorgänger noch, es wäre unwahrscheinlich, dass bereits drei Personen dem sehr blutrünstigen Vorgehen der Erziehung Unwürdiger frönen, so mag das zwar in Teil 5 noch immer einen bitteren Nachgeschmack haben, aber immerhin einen mit mehr Sinn. Diesen Sinn verdankt der Streifen den Hintergründen, die nun beleuchtet werden. Hintergründe die mitunter die Tatsache freilegen, dass die Gehilfin aus Teil 2 in Wirklichkeit die Nummer 3 im Glied der Erretter-Vereinigung war und nicht die zuletzt aufgedeckte Partnerschaft. War der überraschend aufgelöste Mittäter in Teil 4 noch ein Irgendwer, jemand den man zwar kannte, der einem aber im Endeffekt egal war, so bekommt er hier ein richtiges Gesicht und seine Mittäterschaft durch Rückblicke einen Rahmen. Auch hier gelingt das Kunststück der Teile 2 und 3 jedwede Vorgänger einzubeziehen, um am Ende ein großes Ganzes zu sein. Hierfür gibt es in den Rückblicken zeitliche Sprünge, die man manchmal erst für sich zusammengepuzzelt kriegen muss, aber am Ende scheint alles zu passen. Gerade hier hatte „Saw 4“ eines seiner größten Defizite, Defizite die Teil 5 nun glatt bügeln musste.

Ebenfalls positiv fällt auf, dass die Ekelszenen reduziert wurden, nachdem sie ab „Saw 2“ ein immer dominanterer Punkt der Rezeptur wurden. Man bekommt, wie immer in der „Saw“-Reihe, zwei parallele Handlungen präsentiert, die hin und wieder Ekelszenen bieten. Kommen sie vor, so wird auch gnadenlos auf das was passiert draufgehalten. Die Bilder sind extrem, die Effektkünstler durften sich ordentlich austoben. Optischer Höhepunkt dieser Szenen dürfte wohl jene mit dem Pendel des Todes aus Poes berühmten Werk sein. Das Pendel jagt ewig vor und zurück, reißt immer tiefere Wunden in den Körper des Opfers, und Innereien des qualvoll Verstorbenen fliegen wie Luftschlangen umher. Erspart wird dem Zuschauer hierbei nichts. Aber Blutrünstigkeiten wie diese sind über den Gesamtfilm gesehen übersichtlich verteilt. Selbstverständlich vergleiche ich hier Saw mit Saw, Zartbesaitete dürften freilich das Kotzen kriegen.

Das Spiel, um das es in der Hauptgeschichte geht, entfernt sich ein wenig von der von „Cube“ übernommenen Variante der Vorgänger und ist in der Art und der Auflösung auch wieder mehr im Sinne Jigsaws. Auf dessen Beweggründe wurde in vielen Teilen leider nicht immer geachtet. Dass das Spiel von Teil 5 nun erneut von Jigsaw persönlich ausgeklügelt wurde, mag mit Blick auf Teil 3 etwas unlogisch erscheinen, das hindert die vierte Fortsetzung jedoch nicht daran trotzdem zu funktionieren. Die Leute, die diesmal mitspielen müssen sind unbekannte Irgendwers, Testpersonen, die nicht mehr Jigsaws persönliches Interesse streifen, aber selbst das geht in Ordnung. Insgesamt fühlte ich mich mit „Saw 5“ gut unterhalten. Aufdringliche Defizite, die für mich Teil 2 und 3 etwas wackeln ließen, waren entweder nicht mehr so extrem vorhanden, oder ich habe mich mittlerweile unbewusst der Reihe gefügt, die ich trotz ihrer Makel und der schwächeren Teile 1 und 4 in ihrer Kurzweile genoss.  OFDb

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