Wenn es im Filmgeschäft vor „Die Nacht der lebenden Toten“ um das Thema Zombie ging, dann war von Menschen die Rede, die durch einen Voodoo-Zauber fremd gelenkt wurden. Neben „White Zombie“ war „Ich folgte einem Zombie“ einer der ersten Horrorfilme mit Zombie-Thematik, das verleiht ihm sicherlich einen gewissen Pionier-Status, wirklich viel abgewinnen konnte ich dem Streifen jedoch nicht.
Dabei kann man ihm zugute halten, dass er trotz einiger recht offensichtlicher Bilder gegen Ende trotzdem stets Interpretationssache darüber bleibt, ob über der Patientin tatsächlich ein Zauber liegt oder nicht. Immer wieder werden rationale Erklärungen für alles was geschehen ist präsentiert. Und auch wenn im Finale Taten des Priesters Parallelen zu den wahren Ereignissen aufweisen, so bietet selbst der Schluss noch genügend Diskussionspotential den Zauberhintergrund des Streifens zu widerlegen. Das hat durchaus seinen Reiz.
Allerdings ist die Dramaturgie auf die sich der Großteil der Handlung stützt arg dünn ausgefallen. Die Liebe ist der Antriebsmotor der Taten unserer Heldin, und doch kann man als Zuschauer diese Liebe nicht nachempfinden. Zu sprunghaft kommen die Gefühle zu einer Person daher, die wir nicht gut genug kennen lernen um derartig intensive Emotionen nachvollziehen zu können. Ebenso sprunghaft ist die Wirkung der Krankenschwester auf andere Leute. Fast könnte man glauben einen Zeitsprung verpasst zu haben, wenn die Frau nach nur wenigen Tagen derart unverzichtbar wird und vor Ort alle Herzen gewinnt. Auch der viel zu schnelle Versuch die Patientin mittels diversen Radikalmethoden zu heilen sorgt für eine Desorientierung beim Zuschauer. Der auf unter 70 Minuten laufende Film wirkt zu gehetzt und nimmt dem Dramenschwerpunkt damit die Tiefe mitfühlen und nachvollziehen zu können.
Der Horror-Part ist nicht viel aufregender ausgefallen. Zwar gibt es kurze Momente in denen so etwas wie ein leicht aufregender Spannungsbogen aufkommt, aber die sind schnell vorbei. Hauptsächlich versucht der Film seine Kraft aus der Verführung der Magie zu ziehen, aus dem Gedanken dass man leicht der Idee eines möglichen Zaubers verfallen kann. Da „I Walked with a Zombie“ sich jedoch für nichts derartiges genügend Zeit nehmen kann, um derartig interessante Aufhänger intensiv genug angehen zu können, verpufft vieles im Wind.
Jacques Tourneur, der Regisseur der Originalverfilmung von „Katzenmenschen“, ist kein wirklicher Klassiker geglückt. Die erzählte Geschichte ist zu schlicht ausgefallen, die Charaktere nicht nah genug am Zuschauer dran um emotional zu fesseln und quantitativen Budenzauber hat der Streifen auch kaum zu bieten. Sicherlich ist er stilvoll inszeniert, aber was nutzt das schon, wenn er einen in jeglicher Hinsicht emotional kalt lässt? „Ich folgte einem Zombie“ hat mich nicht einmal aus nostalgischer Sicht überzeugt. Letztendlich ist er aber zu kurz ausgefallen um langweilen oder nerven zu können. Die vielen positiven Ansätze bescheren einem zumindest ein trockenes Routine-Erlebnis. OFDb
"Trockenes Routine-Erlebnis" ist eine hervorragende Umschreibung. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich den Film nicht durchgehalten habe...
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