"Hell Fest" ist recht anständig inszeniert, verkommt in seinem endlosen Geisterbahn-Szenario zwar auch gelegentlich zum naiven Spuk-Ereignis wie eine solche, mixt solche nicht immer freiwillig eingeschlichenen Momente jedoch mit stimmigen, immerhin herrscht fast ein konstant durchgehender Spannungsbogen. Dass die im Zentrum stehenden Teenager immer dann über den Park maulen, wenn er kreativ wird, obwohl sie genau wegen des Nervenkitzels ursprünglich dort hin sind, beraubt ihnen ein wenig von der Sympathie, die sie ansonsten eigentlich ausstrahlen, aber dafür umgeht der Streifen zumindest unnötige Unlogiken und beherbergt nur die obligatorischen des Genres. Ob das Finale nun glaubwürdig ist, immerhin wird der Killer überraschender Weise nun auch in aller Öffentlichkeit tätig, sei einmal dahin gestellt, ist aber eigentlich auch egal, entschuldigt Plotkins Gespür für eine stimmige Atmosphäre doch so einiges. Er kennt die Regeln des Genres, lässt den Killer stets schweigen, häufig im Schatten agieren und im Hintergrund plötzlich auftauchen, schafft es in der langen Phase ewiger Täuschungen das Geschehen nicht als Zeit schinden erscheinen zu lassen und nutzt die reichhaltig vorhandenen Utensilien mal als augenzwinkernden Spaß und mal als tatsächlich funktionierenden Gruseleffekt.
Wo andere Werke dieser Art viel mit Stille arbeiten, ist hier aufgrund des Spielortes stets eine Geräuschkulisse vorhanden, aber selbst diese weiß der gute Mann, der als Debüt drei Jahre zuvor "Paranormal Activity - Ghost Dimension" inszenierte, vorteilhaft für die Grundstimmung des Streifens zu nutzen. Wenn besagtes Debüt so treffsicher ausgefallen ist wie sein hier besprochener Folgefilm, lasse ich mich gern wieder auf die allmählich schwächer gewordene "Paranormal Activity"-Reihe ein. Sicherlich ist "Hell Fest" keine Offenbarung des Horrorfilms geworden, aber stattdessen immerhin ein stimmiger Vertreter seines Genres für zwischendurch, der erstaunlich wenig Fehler macht. OFDb
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