18.06.2024

ES WAR EINMAL... DER GRUSELPETER (2003)

Eine Gruppe Teenager gerät in die Fänge eines reimenden Folterers...

Struwwel ist gruseliger...

Amateurfilmer, ihre Werke bewertet man stets anders, gibt ihnen mehr Chancen bei schwächerem Spiel, schlichter Story, mauer Optik. Aber so lobenswert das Hobby auch sein mag sich selbst an die Umsetzung eines Films heranzuwagen, etwas zu plump wird auch eine solche Privatunternehmung immer dann, wenn man unkreativ imitiert, anstatt zu versuchen sich in das, was man erzählt, hineinzuversetzen. So nervt am deutschen Hobbyfilm "Der Gruselpeter" (Alternativtitel) bereits die im Zentrum stehende Clique, die alles Irgendwers sind, unsympathische Irgendwers, die sich ständig streiten, Streits so klischeehaft vorgetragen wie die leblosen, verkrampft dargebotenen Figuren, die diese ausüben. Ebenso bemüht wirkt der Peter, aber bei ihm entdeckt man zumindest noch einen Hauch Spielfreude, wenn auch innerhalb einer ideenlosen Interpretation. Die meiste Mühe gab man sich mit seiner Optik, und schon die ist nicht der Rede wert. 

Anstatt nun aus der Masse anderer deutscher Amateurfilme herauszuragen, indem man sich, Horrorfilm hin oder her, verspielt und ein wenig lustig an die reichhaltige Märchenwelt bindet, welche die deutsche Kultur zu bieten hat, präsentiert man uns stattdessen lediglich lahme Folter in der Gewalt eines Irren, der an Märchen erinnern will ("Die unendliche Geschichte" lässt in seiner Botschaft des Vergessens grüßen) und bei dem es egal ist, ob er nun Mensch ist oder nicht. Hobby-Regisseur René Rausch ist wahrlich nichts Interessantes gelungen, in keinerlei Hinsicht, auch nicht für Stammzuschauer des Gebiets des selbstgedrehten Filmes. Den Darsteller Lars Kelich kenne ich aus seiner eigenen Regiearbeit "Abschied" und weiß bereits von dieser, dass er vor wie hinter der Kamera selbiges Untalent besitzt wie Rausch uns mit dem hier besprochenen Werk beweist. Meine Besprechung besagten Kurzfilmes habe ich damals jedoch wieder gelöscht, da er sich mutiger Weise an ein Drama wagte, dem wohl schwersten Gebiet des Amateurfilms, und ich dies trotz aufgesagt klingender Theatralik doch irgendwie respektierte, so missglückt es auch war. Nun wo ich erleben darf, dass er auch im Gebiet des Horrorfilms versagt, muss die Kritik, so vernichtend sie für einen harmlosen Hobby-Akteur auch sein mag, aber doch an die Öffentlichkeit. Es tut mir leid, aber Menschen zahlen für die DVD nun einmal Geld, da ist es nur gerecht mögliche Käufer vorzuwarnen.  OFDb

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