19.06.2024

THE HALFWAY HOUSE (2004)

Da ihre Schwester, wie so manch anderes Mädchen, spurlos aus einem Heim verschwunden ist, und die Polizei ihr nicht weiter helfen kann, lässt sich Larissa von einem befreundeten Gesetzeshüter in das Heim einweisen, in welchem sich ein Pfarrer und seine Mitarbeiterin um kriminell gewordene Jugendliche kümmern. Nach und nach kommt Larissa hinter das Geheimnis hinter den Mauern...

Strafe muss sein...

"The Halfway House" erzählt auf typische Charles Band-Art, ohne eine Charles Band-Produktion zu sein, eine schwachsinnige Horrorgeschichte, die so blöde sie auch ausfällt schlichten Gemütern Gefallen bereiten kann, so viel Restcharme wie hier in der augenzwinkernden Art der Erzählung vorhanden ist. Man benötigt also einen Hang zu derartigen Produktionen, muss Stammgast im Horror-Genre sein, aber dann bereitet das unauffällige Produkt, das schnell wieder vergessen ist, durchaus Freude. Der prügelnde, notgeile Klischeepfarrer darf ebenso wenig fehlen, wie die mobbende Oberschlampe unter den Ex-Straftätern, welche der Hauptfigur das Leben im Heim erschwert. Das Geheimnis hinter den Mauern ist freilich grotesker Natur, verursacht durch eine bereits vor der Auflösung verdächtige Person, das ist kein wirkliches Geheimnis. Und wenn im Finale sympathisch dünne Spezialeffekte inmitten irrsinniger Geschehnisse den ganzen Unfug charmant unterstützen und zum Ende geleiten, schlägt das Herz all jener Pulp-Freunde höher, die sich bislang meist eher mit allerhand Dialogen und aufreizender Szenen in diesem trotzdem kurzweiligen Szenario begnügen mussten. Dass der Alternativtitel "Exzesse im Folterkeller 2 - Die Brutstätte des Bösen" nicht nur ein Fake und reißerischer Natur ist, sondern auch weit ereignisreicher klingt, als der schlicht vor sich her plätschernde Streifen einlöst, ist sicherlich kaum eine Überraschung. Und was die nackte Haut betrifft, sie mag vorhanden sein, meist für perverse SM-Spielereien, aber in der geringen Schlagzahl, wie vorhanden, und so harmlos vorgetragen wie hier, rechtfertigt sie auch den Alternativtitel "Institute of Perversion - Brutstätte der Abartigen" nicht. "The Halfway House" ist ein Billigfilm der verspielten Art, kindlich in seinen erwachsenen Provothemen, aber nie hart oder sexy, wie die Alternativtitel suggerieren. Und so, abseits eines Folterfilms, ist er mir auch lieber.  OFDb

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