Nach dem Erhalt eines Telegramms verschwindet der Ehemann einer Frau
spurlos. Diese sucht ihn Monate lang vergebens und setzt ihre letzte
Hoffnung auf die Idee es in seinem Heimatort zu versuchen. Dort
angekommen stößt sie auf mangelnde Gastfreundschaft und Unehrlichkeit.
So will man ihr weiß machen von einer Ehefrau nichts zu wissen und den
Aufenthaltsort des Mannes, den man kaum kenne, nicht zu wissen. Als die
Frau des nachts wohlbekannte Klänge am Klavier hört, läuft sie hinunter
ins besagte Zimmer und sieht einen Mann im Dunkeln davon laufen, der
sein Gesicht verdeckt. Sie glaubt felsenfest das dies ihr Mann war. Aber
warum weicht er ihr aus? Und warum verdeckt er sein Gesicht? Ob der
Arzt des Ortes mehr darüber weiß als er behauptet?...
Erwartet hatte ich herzhaften, aber sehr billig inszenierten Schund, als ich mich dazu entschied "The Alligator People" (Originaltitel) zu sichten. Stattdessen lächelte mich eine liebevoll produzierte Umsetzung einer größeren Filmfirma an, die ihre Geschichte in etwa wie den dritten Teil der Fliege ("Der Fluch der Fliege") oder den zweiten Teil des Unsichtbaren ("Der Unsichtbare kehrt zurück") erzählt. Die Darsteller sind akzeptabel gewählt, Kamera und Schnitt sind gut ausgeführt, und das Drehbuch folgt den typischen Pfaden damaliger Zeiten.
Unter wissenschaftlich idiotischen Vorwänden wird uns ein Drama mit Monsteraspekt erzählt. Der Film schreitet interessant erzählt langsam voran, wird somit nicht langweilig, sondern zieht aus seiner Ruhe die Kraft. Atmosphärisch bleibt "Im Sumpf des Grauens" auf einem angenehm routinierten Pegel, so dass ohne ein wahrlich hohes Niveau anzustreben in seiner ehrlich schlichten Art ein kleiner sympathischer Durchschnittsfilm entstanden ist, der wenig bis keine Überraschungen bietet (je nachdem wie bewandert man in Monsterfilmen der 50er Jahre ist).
Das Monster, wenn man es überhaupt so nennen kann, kommt erst zum Schluss des Streifens vor. Zuvor besteht die Mutation lediglich in Form einer Hautkrankheit, die durch einen folgenschweren medizinischen Eingriff entstanden ist. Wenn der Kranke Richtung Finale letztendlich doch noch zur titelgebenden Kreatur wird, driftet "The Alligator People" doch noch kurzfristig in den zuvor vermuteten Schundbereich ab. Wer die „Raumschiff Enterprise“-Folge kennt, in welcher Kirk auf einem öden Planeten gegen einen Echsenkapitän kämpfen muss, der kann sich vorstellen, was man von dem hier präsentierten Kostüm zu erwarten hat. Ernst nehmen kann man das nicht. Ein Schmunzeln muss erlaubt sein, bei einem solch unfreiwillig komisch wirkenden Monster, welches einen charmant aus der Filmrealität reißt.
Ansonsten bleibt Roy Del Ruths Werk freilich auf dem selben angenehm schlichten Niveau stehen, welches er zuvor ausstrahlte, zumal die Maskerade gegen Ende nicht die erste belustigende Trickserei des Filmes war. Hin und wieder gab es echte Alligatoren zu sichten, die immer dann gegen unübersehbar alberne Plastikmodelle ausgetauscht wurden, wenn die Protagonisten an ihnen vorbei laufen müssen.
Somit bleibt nur zu sagen, dass das Ganze nicht ganz so schundig ausgefallen ist wie viele themenähnliche Filme zu der ersten Hochzeit von Monster- und Mutationsfilmen, letztendlich ist aber trotzdem nur ein schlichter kleiner Genrebeitrag bei rumgekommen und somit kein zweiter Ausnahmefilm wie "Die Fliege". Mit dem Ergebnis der beiden Vergleichsfilme zu Beginn dieser Filmbesprechung kann "Im Sumpf des Grauens" jedoch locker mithalten. OFDb
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