Mag richtiges Grusel-Flair auch nicht aufkommen wollen, eine gewisse Sympathie liegt über dem wackeligen Projekt „Apparition - Dunkle Erscheinungen“, an dem während der Fertigstellung scheinbar viel herumgedoktert wurde, so zusammengeflickt und unausgegoren es sich guckt. So richtig fertig und rund erscheint Todd Lincolns Regiearbeit keineswegs, zumal die Geschichte keine echten Erklärungen liefert und viele Hintergrundideen nur angedeutet bleiben. Gravierender an der Schwächung des zu möglich erreichenden Ergebnisses ist jedoch, dass wichtigere, vordergründige Storystränge oftmals ins Leere laufen und wenn nicht, dann zumindest unbefriedigt beendet werden. Verstehe das wer will, denn mit dem Aufhänger des Experimentes hatte man eigentlich eine wunderbare Grundlage parat.
Genau sie ist es auch, welche zunächst für besagte Sympathie sorgt, wird sie doch in einer Found Footage-artigen Variante zu Beginn des Streifens eingebracht, bevor diese Sequenz von der Hauptgeschichte abgelöst wird, in welcher wir erste Spukerscheinungen im Haus eines der Teilnehmer des Experimentes erleben. Auch hier bleibt die Sympathie für den Film zunächst noch bestehen. Dass der weibliche Part nichts von dem Experiment ihres Lebensgefährten weiß, ist schnell klar, der Mann gibt sich zu Beginn des Spuks auch ahnungslos, zumal es keinen Zusammenhang zu damals zu geben scheint.
Dieser ergibt sich erst über das Zustoßen mit einem weiteren Mitglied besagten paranormalen Versuches, von dem man sich nun einige Antworten erhofft. Aber er bringt mehr Verwirrung mit ins Geschehen als wertvolle Informationen zur Aufklärung, und spätestens mit seinem Erscheinen verrennt sich die Geschichte, die nicht mehr weiß wo sie wie ihre Schwerpunkte setzen soll, so dass so grobe Fehler geschehen, wie zum Beispiel das plötzliche Ignorieren einer Art Schimmel, die zuvor zum Hauptgeschehen des Spuks erklärt wurde.
Glücklicher Weise wissen die Schauspieler und eine gewisse Grundatmosphäre das nötigste zu retten. „The Apparition“ (Originaltitel) weiß routiniert zu unterhalten. Aber es ist klar, dass ein Film mit unbefriedigendem Finale trotz passabler Rettung nicht wirklich vom Hocker reißen kann. Zwar ist Lincolns Werk noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen, so kurzweilig wie er ausgefallen ist, aber er ist einer dieser Filme, die schnell wieder vergessen sind, denen wahre Höhepunkte fehlen oder das gewisse individuelle Etwas. „Apparition“ wäre ein Film dem eine Fortsetzung tatsächlich einmal gut tun würde. Dann könnte das Sequel Aufräum-Arbeiten in Angriff nehmen und einer Geschichte mit Potential die Lücken füllen, die dem bisherigen Werk zu einem Ganzen fehlen. Ob es für diese Art Projekt aber tatsächlich noch ein Publikum gibt steht auf einem anderen Blatt. OFDb
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