Vom Figurentyp her erinnert der Animationsstil ein wenig an „Die Unglaublichen“ und Co, da braucht man bei „Extinguished“ nicht mit irgendwelchen Experimenten rechnen. Optisch schaut er sich schön, aber keineswegs gewagt, innovativ oder alternativ. Für ein von Studenten umgesetztes Werk guckt sich das Ganze jedoch professionell, ein Amateurfilm ist der unter fünf Minuten laufende Film nicht geworden. Man könnte gar meinen er wäre als offizieller Vorfilm eines größeren Kinowerkes konzipiert, so wie es bei Kurzfilmen wie „Lifted“ und „Gone Nutty“ der Fall war.
Letztendlich stützt sich „Extinguished" auf eine einzige Idee, und dies ist der Gedanke dass das flammende Herz eines Verliebten wörtlich gemeint ist und mit der unkontrollierten Flamme die da lodert allerlei Wirbel verursacht wird, zumindest so lange bis der Verliebte zu seinen Gefühlen steht, und eine zweite Gegenflamme im Herzen der Angebeteten für das nötige Gleichgewicht sorgt - oder für ein gemeinsames Chaos. Was von beidem bleibt den Gedanken des Zuschauers überlassen, der Streifen der Regisseure Ashley Anderson und Jacob Mann schließt mit der Zusammenkunft der beiden und interessiert sich nicht für das danach. Da dieser Moment jedoch so süß eingefangen ist wie der Rest, geht das auch in Ordnung.
Dass diese Erzählung im Prinzip ein wenig zu schlicht ausgefallen ist, liest man sicherlich bereits heraus. Aber „Extinguished“ will keine große Welle machen, will nichts lautes und wildes innerhalb seines Genres sein. Ganz im Gegenteil wird die Romantik nicht, wie sonst im Genre, nur als theoretischer Aufhänger thematisiert. Sie wird zum eigentlichen Sub-Genre welches man mitfühlen soll, so dass die leise und schlichte Gangart des Streifens Sinn ergibt, was jedoch nichts daran ändert, dass er nach süßlichen und sympathischen 3 1/2 Minuten auch schnell wieder vergessen sein wird. OFDb
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