Vom eher vorhersehbaren Handlungsverlauf und einem eher mittelmäßig hohem Spannungsbogen aus gesehen ist "Link, der Butler" eigentlich ein unaufgeregt erzählter, fast schon familientauglicher, Horrorfilm aus der Routineecke. Letztendlich sind es vordergründig seine tierischen Darsteller, die ihn zu einem kleinen Hingucker machen, wurde doch so gut wie nichts fremdgetrickst und hauptsächlich auf geduldige und professionelle Tierdressur gesetzt, und das macht aus dem zahmen Tierhorror-Streifen eine liebenswerte Angelegenheit, zumal er die Affen nicht einzig als Aggressoren einsetzt, sondern diesen Lebewesen auch Respekt zollt und Sympathie entgegen bringt.
Bereits der Soundtrack suggeriert eine gewisse Leichtigkeit, ist er doch nicht nur zirkusverwandt eingesetzt in Bezug auf Links Zirkusherkunft und der Kunststückchen die er vorführen kann, er vermittelt auch das Augenzwinkern, welches "Link" (Originaltitel) trotz seiner ernsten Umsetzung stets mit sich bringt. Passend dazu hat man mit dem titelgebenden Affen ein Individuum ausgewählt, das mimisch hervorragend zu funktionieren weiß. In seinem Blick erkennt man Demut, Verschmitztheit, Vorwurf, Naivität, Selbstgerechtigkeit, dieses Wesen hat kurz gesagt Charakter und viele Momente des Streifens funktionieren hauptsächlich aufgrund dieser Mimik.
In dieser leichtfüßig inszenierten Art braucht auch der Zuschauer einige Zeit länger als tatsächlich geschehen, um den Ernst der Lage zu begreifen. Zwar besitzt er mehr Informationen als die Rolle der Jane und ist somit nicht ganz so ahnungslos wie diese (zumal er im Gegensatz zu ihr weiß, dass etwas Grausames passieren wird, da dies die Geschichte eines Horrorfilmes ist), aber deutet man aufgrund seiner Sehgewohnheiten die entscheidende Szene aufgrund ihres früh gesetzten Einsatzes als Vorstufe der Bedrohung, anstatt als alles auslösende Tat. Und da der Film lange Zeit danach noch verspielt fröhlich vor sich hinplätschert, bekommt man eine Zeit lang gar nicht mit, dass man sich bereits im fatalen Spiel eines mörderischen Affens befindet.
Es ist dieser in vielerlei Hinsicht verspielte Umgang, der "Link, der Butler" zu einem solch ungewöhnlichen Film macht, der mit dieser Art geradezu demonstrativ darauf verweist, dass er den extremen Spannungsgehalt, den ich persönlich vermisse, für seine Art der Erzählung überhaupt nicht benötigt und auch nicht benötigen will. Für Regisseur Franklin wäre es nicht schwer gewesen mehr auf Thrill zu setzen, hatte er doch zuvor mit "Patricks Höllentrip" und dem unerwartet guten "Psycho 2" zwei hervorragende Horrorfilme abgeliefert, die neben dramatischer Aspekte einen gekonnten Spannungsgehalt beinhalteten. Und obwohl ich erkenne, dass das Ergebnis von "Link, der Butler" genauso gewollt ist, und obwohl ich seine Stärken erkenne und anerkenne, sind diese in meinen Augen trotz ihrer Wirksamkeit kein kompletter Ersatz für fehlenden Nervenkitzel. Wäre nicht beides zugleich möglich gewesen?
Ich mag den Film und seine Schauwerte, aber aufgrund der eher zu typisch ablaufenden Handlungsabfolge erscheint er mir in diesem leichtfüßigen, augenzwinkernden Format eine Spur zu simpel. Das Werk wird austauschbar anstatt zur sehenswerten Innovation, obwohl seine Zutaten weder zufällig gewählt, noch typisch für das Genre zu nennen sind. Der Sehwert und der Unterhaltungswert degradieren diesen liebevoll inszenierten Streifen letztendlich doch wieder nur zu angenehmen Durchschnitt. OFDb
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