25.11.2018

DIE MUMIE (2017)

Beide Sichtungen sind lange her, aber seinerzeit fand ich weder Gefallen an "Die Mumie" aus den 30er Jahren, noch an "Die Mumie" aus den 90er Jahren. Ebenso wie Letztgenannte steht in der neuen Verfilmung der Fantasygehalt in Form von Abenteuer-Action im Vordergrund, was sich für mich als Begeisterter des Horror-Genres zunächst auch nicht gerade nach einer tollen Vorgehensweise anhörte. Ein Freund von Tom Cruise war ich noch nie, auch wenn ich zugeben muss, dass sich sein Schauspieltalent in den letzten Jahren etwas verbessert hat. Und zu hören dass Kurtzmans "Die Mumie" der Start eines Multiversums für klassische Universal-Monster werden sollte, so wie Marvel sich seines mit Superhelden aufgebaut hat und DC krampfhaft versucht daran anzuknüpfen, und dementsprechend auch Dr. Jekyll und Mr. Hyde mit ins Geschehen der Mumienhatz treten sollten, las sich in meinen Augen auch nicht gerade begeisternd. Zumal in den 00er Jahren mit "Van Helsing" und bereits damals in den 40er Jahren mit "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" und "Draculas Haus" selbiges vor dem groß anhaltenden Marvelerfolg versucht und schnell verworfen wurde.

Es war ein Zufall, dass also ausgerechnet ich bei all den schlecht klingenden Omen zu "Die Mumie" greifen sollte. Überredet hatte mich ein langjähriger Freund, und irgendwann war die Neugierde dann doch geweckt was das moderne Kino, mit dem wir beide eher auf Kriegsfuß stehen, nun wieder verbrochen hat. Und siehe da, recht schnell wurde mir klar, dass das was ich zu sichten bekam recht unterhaltsam war, und dank flotter Sprüche, einem angenehmen Tempo und dem Verzicht all zu penetrant hektisch alles im CGI-Overkill zu baden, entpuppte sich "The Mummy" (Originaltitel) doch überraschend als netter kleiner Film für zwischendurch. Er ist kein Highlight des Blockbuster-Kinos wie es "Edge of Tomorrow" und "Pacific Rim" waren, dafür fiel alles wiederum zu berechnend und innovationslos aus, aber dass ausgerechnet dieser so krampfhaft auf Erfolg getrimmt klingende Versuch zu meiner besten Erfahrung mit den "Die Mumie"-Verfilmungen werden sollte, hätte ich auch nicht gedacht.

Der Gesamteindruck leidet ein wenig unter den letzten 20 - 30 Minuten, in welchen die leicht kreativen Züge und humorvollen Dialoge zugunsten der Finalereignisse nachlassen, so dass in dieser Phase nur noch einzig das Standardprogramm abgespult wird, wie ein Film dieser Art typisch zu enden hat. Gerade der Mangel an Humor, der zuvor so reichhaltig vorhanden war ohne aus der Chose eine Komödie zu machen, hätte hier noch einiges retten können. Zwar weiß der Ausgang der Geschichte zu gefallen, aber der Weg dorthin hätte nicht derart penetrant in Computertricks baden sollen und sich jeder innovativen Idee verweigern. Aufgrund der überraschend geglückten Hauptlaufzeit verzeihe ich dem Film seinen Ausrutscher in die Bedeutungslosigkeit am Schluss allerdings gerne, schaffte Kurtzman, der zuvor lediglich das Drama "Zeit zu leben" abgeliefert hat, es doch immerhin Blockbuster-Kino mal wieder auf die unterhaltsame Art aufs Publikum los zu lassen, ein Zustand welchem ich dem modernen Multimilliarden-Popkornkino unserer Zeit nur selten ansehe. Anbei kann man den Versuch Jekyll und Hyde in die Story zu integrieren zwar nicht wirklich als geglückt bezeichnen, aber durchaus als okay.  OFDb

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