Im vierten Film um Wunderkäfer Dudu hat man endlich zu einem akzeptablen Mittelweg gefunden das Fahrzeug zu erklären. Es ist definitiv ein Computer, aber mit der Möglichkeit eigensinnig zu handeln. Somit hält es sich meist zwar an Programme, kann im gewissen Rahmen jedoch eigene Entscheidungen treffen, die interessanter Weise tatsächlich immer aus einer Computermentalität heraus entstehen. Das ist eine Bodenständigkeit, bzw. ein konsequentes Hineinversetzen in eine Idee, welche man ansonsten aus der mit "Ein Käfer geht aufs Ganze" gestarteten Filmreihe so nicht kennt. Aber ohnehin fällt auf, dass "Das verrückteste Auto der Welt" im Vergleich strukturierter erzählt ist. Das mag auf der einen Seite ein Nachteil sein, fehlen dem Streifen doch somit auch die völlig bekloppten Ideen, und damit der konsequentere anarchistische Touch eines "Ein Käfer gibt Vollgas", aber er läuft auch runder als das Erstling oder der direkte Vorgänger "Ein Käfer auf Extratour".
Die großen Besonderheiten fehlen diesmal, meist wiederholt man Ideen aus den Vorgängern. Aber da diese diesmal für eine durchgehende Geschichte nützlich eingebracht werden, geht das eigentlich in Ordnung. Die Idee einer Querfeldein-Rallye weiß zu gefallen und bietet allerhand Möglichkeiten für Pfusch, Konkurrenz und diverse Probleme, während gleichzeitig die Wiederkehr einer amüsanten Figur aus einem der Vorgänger dazu führt, dass die Kontrollszenen innerhalb des Rennens gut besetzt zu amüsieren wissen. Freilich leben wir wieder in einer Welt, in welcher man mit Nonnen sympathisiert, so dass von echter Fairness nicht die Rede sein kann, aber sie sind tatsächlich herrlich schrullig in ihrer oft überheblich wirkenden Berufung eingefangen, so dass diese Mentalität ohne bitteren Beigeschmack auf Comicebene funktionieren kann. Hilfreich ist hierfür der ohnehin vorhandene Comicton des Restfilms und das einfallsreiche Automobil der Schwestern, dass aus zwei Hälften besteht, die eigentlich beide vorwärts fahren, ohne dass ein wirkliches Rückwärts existiert.
Besonders erfreulich fällt inszenatorisch diesmal auf, dass sich die gar nicht wenigen Spezialeffekte diesmal meist der Geschichte unterordnen. Wo der Vorgänger, gerade im ersten Drittel, mit seinen Besonderheiten geradezu protzte und damit nervte, da läuft "The Maddest Car in the World" (Alternativtitel) auch diesbezüglich rund, so dass man insgesamt vom Ergebnis angenehm überrascht sein darf. Im direkten Vergleich bevorzuge ich zwar den völlig durchgeknallten "Ein Käfer gibt Vollgas", mit solch bekloppten Ideen wie aus Dudu einen wandernden Felsen zu machen, aber den Irrsinn angenehm herunter geschraubt, funktioniert der abenteuerlicher angelegte "Das verrückteste Auto der Welt" weit weniger orientierungslos angegangen recht gut, so dass ich ihn als meinen zweitliebsten Teil der Reihe bezeichnen würde. Leider war es der letzte richtige Auftritt des gelben Herbie-Klons, denn in der letzten Fortsetzung "Zwei tolle Käfer räumen auf" wurde unser lieb gewonnenes Auto auseinander genommen, und man darf stattdessen den Taten einer nervigen Computerkrabbe beiwohnen. OFDb
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