Bis kurz vor Schluss vermutete auch ich den Toten im Fundament des Hochhauses, da trickst das Drehbuch den Zuschauer tatsächlich gekonnt aus. Der Schritt danach ist nachvollziehbar, eine routiniert nette Folge endet somit konsequent und glaubwürdig, wenn auch etwas gefühlskalt wie ein Schachspiel, wenn der Mörder sich als guter Verlierer outet und Columbo ihm seinen Respekt ausspricht. Zumindest macht Letztgenannter diesmal kaum einen Hehl aus seinem Verdacht, spielt also nicht völlig täuschend mit dem Verdächtigen, wie es eigentlich seine Art ist. Aber so oder so fehlt der neunten Episode der Spielfilmreihe der letzte Pfiff, um sich aus seinem Durchschnittszustand zu erheben. Wenn man die vielen untertitelten Szenen der DVD-Box dieser Folge beachtet, die nicht gerade nur an unnötigen Stellen auftreten, fragt man sich wie viel Sehwert die Folge in der deutschen Ursprungs-Fassung gehabt haben muss, liegt der Reiz von "Columbo - Blueprint for a Murder" (Originaltitel) doch in seinen vielen kleinen Umwegen zum Ziel. Diese entfernt, bleibt nur ein geradeaus erzählter, viel zu leicht zu lösender, Kriminalfall. Da kann ich mich schon glücklich schätzen "Columbo - Ein Denkmal für die Ewigkeit" erst jetzt und in der ungekürzten Fassung gesehen zu haben. Und selbst die ist für mich, auch aufgrund der eher austauschbaren Besetzung vom Täter und seines gesellschaftlichen Umfelds, lediglich angenehm konsumierbar ausgefallen, in keinster Weise jedoch raffiniert und hervorhebenswert. Glücklicher Weise ist die mit Peter Falk besetzte Krimi-Reihe auch in diesem Zustand noch immer ein unterhaltsames Unterfangen. Und wenn man bedenkt, dass es sich hier um Falks einzige Regiearbeit handelt, kann man froh sein, dass dieser einmalige Versuch nicht in einer Katastrophe endete. Aufgrund der bisherigen Folgen hätte ich anbei damit gerechnet, dass der Herzschrittmacher des Verstorbenen den Kriminalinspektor zum Ziel führt. Und wieder einmal habe ich mich geirrt. OFDb
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