26.07.2021

LAKE DEATH - TOD AUS DER TIEFE (2016)

Neben all den Billigproduktionen im Tier-Horror-Bereich, die meist vom Fernsehsender Syfy verbrochen werden, sticht "Lake Death - Tod aus der Tiefe" handwerklich als besonders missglückt hervor. Die Hintergrundmusik besteht aus unpassendem, fröhlichem Gedudel, selbst in Spannungsmomenten, der Schnitt ist häufig fehlerhaft gesetzt, manchmal gar inmitten einer Szene, Blenden machen keinen Sinn, die Darsteller sind Amateure, Humor wird an ungewöhnlicher Stelle gesetzt, mal für einige Momente intensiv eingestreut, dann wieder nur im augenzwinkernden Umgang mit der Geschichte bemerkbar. Dieser macht das fertige Werk auch nicht besser, welcher sich in der ersten Hälfte arg dröge guckt, wenn er die 08/15-Alligator-Geschichte abspult und dabei fast gänzlich auf das Zeigen der Kreatur verzichtet, welches, wenn es denn mal auftaucht, auch ziemlich übel am Computer animiert wurde. Meist aber bildet sich nur eine rote Blutlache im See und die Opfer kreischen zappelnd herum, während sie dabei immer wieder auf- und abtauchen. Zumindest fällt die Figurenschar inmitten dieses müden Standards ein wenig auf, die zwar tief im Stereotypensumpf feststeckt, aufgrund der unpassenden Besetzung, manchmal aber auch wegen kurzfristig bemerkbarer Spielfreude inmitten von Dilettantismus, einen Hauch Individualität aufkommen lässt. 

Um diesen ist man zur zweiten Hälfte des Streifens ohnehin bemüht, erzählt "Freshwater" (Originaltitel) doch keineswegs lediglich die übliche Alligatorengeschichte, sondern lässt nun einige Rätsel aufkommen, deren Lösungen teilweise vorhersehbar sind, andere wiederum nicht. Das üble Drehbuch bekommt die manchmal gar nicht so schlechten Ideen freilich nicht überzeugend gegriffen und führt den Dummfug dementsprechend nur halbwegs nachvollziehbar zu Ende. Hierfür muss nun plötzlich die bis dahin mit Längen vertrödelte Spielzeit eingespart werden, so dass das schrottige Drehbuch manch radikalen Entschluss zur Entschlackung dieser und dem Zusammenführen der offenen Fragen angehen muss, wie z.B. das überraschende Ableben einiger bis hier hin wichtiger Figuren. Das bereitet in seiner unerwarteten Art zumindest einen gewissen Sehwert inmitten von Untalent. Ohnehin schaut sich die zweite Hälfte des Streifens wesentlich flotter, wenn auch immer noch erbärmlich inszeniert und dargeboten. Am Schluss hat man einen kruden Mix aus Hoopers "Eaten Alive", "Der Horror-Alligator", "Der weiße Hai" und "Willard" gesehen, der selbst dem schwächsten Streifen dieser Aufzählung nicht das Wasser reichen kann. Dass der Alligator unbedingt ein Albino sein musste, begründet sich anbei nur durch den unersättlichen Wunsch der "kreativen" Schöpfer von "Lake Death" den Standard unbedingt mit viel Ungewöhnlichem aufbrechen zu wollen.  OFDb

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