Mal bodenständig genug erzählt, dann wieder gekonnt in einer alternativen Comicwelt angesiedelt, entführt uns Regisseur Shimako Sato in ein aufregendes Szenario, in welchem ein halbwegs normaler Mensch (aufgrund seiner Zirkus-Herkunft verfügt er über ein athletisches Talent weit über dem Durchschnitt) zur Rehabilitierung seines Rufes, zum mentalen Gegenstück von dem Schurken wird, für den er gehalten wird. Wir folgen ihm bei dieser Entwicklung Schritt für Schritt. So fern der Realität das alles auch angesiedelt sein mag, die Beweggründe, Ursachen und Wirkungen, sowie die Motivationen der Figuren haben meist Hand und Fuß und erden somit das schwungvoll gehaltene, kurzweilige Szenario. Somit wird "The Fiend with Twenty Faces" (Alternativtitel) zu einer durchdachten, intelligenten Variante des Popkorn-Kinos, ohne dabei Arthouse-Balast mit sich herum zu schleppen. Der wäre hier fehl am Platz, orientiert sich der Streifen doch am Trivial-Kino vergangener Zeiten und lässt den Zauber, den dieses im Herzen des Zuschauers entfachen konnte, auch im Jetzt gekonnt entstehen. Einige Längen aufgrund von erzählerischen Umwegen, die im japanischen Film keine Seltenheit sind, lassen sich nicht leugnen, werden in der Regel aber eher zum Mehrwert, als zur Überfrachtung, hindert "K-20 - Die Legende der schwarzen Maske" aber dennoch daran etwas straffer erzählt zu sein. Zu meckern gibt es aber eigentlich nichts, zumal die Täteraufdeckung von K-20, so klassisch sie auch gehalten sein mag, überrascht und überzeugt, und die finale Entscheidung des Helden, so sehr sie auch nur in der Kinorealität sinnvoll erscheint, genau jene Heldenluft auf Kosten einer Beziehung atmet, wie man es gewohnt ist und auch nicht anders erleben möchte. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
18.04.2022
K-20 - DIE LEGENDE DER SCHWARZEN MASKE (2008)
Als Mix aus "Zorro" und "Fantomas" ist "K-20 - Kaijin niju menso den" (Originaltitel) die japanische Variante eines modernen Retro-Filmes, der klassisches Abenteuer-Kino in frischem Gewandt präsentiert. Zwar ist er meiner Meinung nach nicht ganz so gut ausgefallen wie "Fluch der Karibik", dafür ist er nicht straff genug erzählt, aber was das Mitreißende Gefühl klassischen Abenteuer-Kinos betrifft ist er auf gleicher Höhe mit dem Erfolgsfilm des Disney-Konzerns und entlässt einen ebenso wie dieser mit dem Gefühl gut unterhalten worden zu sein aus seiner Erzählung. Rückblickend entpuppt sich "K-20 - Legend of the Mask" (Alternativtitel) als Entstehungsgeschichte eines Superhelden, freilich eines solchen aus Zeiten von Zorro, Herkules, Tarzan und Co. Hierfür wird man in ein interessant gehaltenes Szenario geworfen, dem es nicht an optischer Wucht mangelt und uns schnell und gekonnt an die Identitätsfigur bindet, die so manches Rätsel zu lösen hat, um die abenteuerlichen Geschehnisse, die ein maskierter Verbrecher begeht, zu beenden. Ein romantischer Anteil darf in diesem auch an "Indiana Jones" erinnernden Genre-Mix ebenso wenig fehlen, wie der dramatische Hintergrund der Hauptfigur.
Kategorien:
2000-2009,
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Japan,
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sehenswert
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