23.03.2023

DIE KILLERKUSCHELTIERE (1990)

Der privat aus Hobbygründen in Quickborn und Berlin gedrehte "Die Killerkuscheltiere" setzt nicht auf den Versuch besondere Spezialeffekte umzusetzen, wie im Amateurfilm oftmals zum Hauptzweck üblich. Es wird stets die simpelste Methode verwendet, wie man eine Idee umgesetzt bekommt. Daraus zieht der Streifen, an dem Vater, Mutter Kind und Freund von Kind vor der Kamera mit Spaß an der Sache beteiligt waren, seine Sympathie. Er will keine Illusion erschaffen, die Heimfilmherkunft soll nicht verschleiert werden, der Drang zur Perfektion ist nicht vorhanden. Der Dreh ist ein Spaß an sich, und das steckt den Zuschauer entweder an oder nicht. Hätte man die titelgebenden Aggressoren nicht an mancher Stelle sprechen lassen, hätte mir das Ganze eine Spur besser gefallen, aber zum einmal Reingucken geht der Kurzfilm für sein kleines Publikum meiner Meinung nach schon in Ordnung. Uns werden zumindest sehr verschiedene Kuscheltiere präsentiert, mal mit mehr Wirkung, mal weniger Ausstrahlung besitzend, so oder so sind sie aber definitiv nicht die Liebhaberstücke aus der Kindheit der Verantwortlichen, so böse wie ihnen mitgespielt wird. Am übelsten erwischt es den Teddy, wenn er mit einem Sylvesterböller in die Luft gesprengt wird. 

Der Titel ist ohnehin übertriebener Natur. Ja, die von drei Jägerseelen besessenen Spielzeuge sind aggressiv und versuchen höchst wahrscheinlich die sich frisch einlebende Familie zu töten, es bleibt in diesem völlig unblutigen Streifen jedoch nur bei den Versuchen. Die Tiere erwischt es weitaus mehr. "Killerkuscheltiere" ist zu harmlos für den Stammzuschauer im Amateur-Horrorsektor ausgefallen und richtet sich eher an den verspielten Allesgucker, der kindliche Freude für ein derartiges Produkt entwickeln kann. Mit seiner kurzen Laufzeit von 20 Minuten ist der Film gar nicht in der Lage Langeweile aufkommen zu lassen. Und Regisseur Boris Bürgel, der selbst keine Rolle übernahm, dafür aber auch für Schnitt, Musik und Buch verantwortlich war, setzt zumindest nicht auf eine Dauer-Tierattacke-Schleife, sondern gönnt der Geschichte trotz besagter kurzer Laufzeit einen ruhigen Einstieg, der Hintergründe klärt, im Übergang eine Atmosphäre des Ungeklärten, um dann schließlich auf einzelne Attacken zu setzen, die schließlich in einer flotter ablaufenden Dauerattacke diverser Stofftiere endet. Das ist alles wie gesagt höchst simpel getrickst, täuscht nicht wirklich das vor, was bezweckt wird, ist den Verantwortlichen dieser Hobbyarbeit aber auch durchaus bewusst. 

Schön verspielt mutet anbei auch der klassische "etwas hat überlebt"-Schluss an. Eine Fortsetzung gab es 7 Jahre später bei ähnlicher Lauflänge tatsächlich. Und beide Filme sind auf der DVD von "Blut für die Götter" als Bonus enthalten - freilich in der popeligen VHS-Qualität, in der das Ganze auch gedreht wurde. Aber darüber maulen ohnehin nur die Technik-Freaks, die nicht zum Zielpublikum dieses absichtlich auf lustig und schrottig getrimmten Amateurfilms gehören.  OFDb

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