Zumindest passt es zur Videospielästhetik, findet ein großer Teil des Szenarios doch in unterirdischen Gängen statt, in denen stets Aggressoren lauern können, so dass die absichtliche Verwandtschaft mit Ego Shootern nicht zu übersehen ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Horrorbeiträgen, die in unterirdischen, endlosen Gängen spielen, findet hier keine dröge Monotonie statt. Trotz wiederholendem Szenario ist dieser Part des Streifens recht interessant und flott ausgefallen. Dies kann man jedoch ausgerechnet nicht von der langen Phase davor behaupten, die uns an abwechslungsreichen Orten mit einer nicht gerade geringen Anzahl an wichtigen Figuren eigentlich die nötigen Schauwerte und Ereignisse verspricht, mit der ewigen Suche nach damaligen Beteiligten aber viel zu viel Laufzeit verschenkt, die im späteren Horrorsektor nötig gewesen wäre. Die plumpen Möchtegern-Harten, denen wir im Komplettfilm beiwohnen, machen die Suche nach den Wissenschaftlern kein bisschen interessant. Und letztendlich geht es, egal wo die lange Vorphase gerade stattfindet, ohnehin stets nur um Verfolgung, Schießerei und Unterdrückung.
Erst nach 40 Minuten kommt man endlich am Handlungsort Bunker an. Hier wird "Project 12: The Bunker" (Originaltitel) nun flotter, wenn auch immer noch dümmlich und infantil ausgefallen, und auch die Bedrohung hält sich bei wenig Verlust auf Seiten der Eindringlinge und den zu kurz kommenden Ergebnissen der damaligen Experimente in Grenzen, zumal Letztgenannte keinen Hintergrund aufweisen, der den Kenner derartiger Werke nun vom Hocker reißen würde. Nett anzusehen sind sie in ihrem überraschend schlicht daher kommenden Aussehen dennoch, auch wenn sie manches Mal selbst für veränderte Menschen optisch zu künstlich als Computeranimation oder gar Puppe anmuten. Für seine schlichten Möglichkeiten, die "Projekt 12 - Der Bunker" aufgrund von wenig brauchbaren Figuren und wenig kreativen Hintergründen besitzt, ist die zweite Hälfte des Ganzen recht brauchbar umgesetzt, bietet zwar nichts worauf die Cineastenwelt gewartet hat, lässt das Geschehen dort aber angenehm routiniert stattfinden, inklusive winziger Überraschungen im Zusammenhalt der Truppe.
Dennoch ist das nach einem derart unbrauchbaren und lang gestreckten Einstieg zu wenig zur Wiedergutmachung, so dass am Schluss nur ein annehmbares Filmchen bleibt, an das sich kaum wer Jahre später erinnern wird. Der Ausgang der Geschichte bestätigt, was der Titel des Films auch diesbezüglich zum Bereich der Computerspiele erahnen lässt: der Bunker wirkt wie Level 1. Trotz abgeschlossener Geschichte, die lediglich die klassische Schlusspointe abliefert, wäre eine Fortsetzung Level 2 geworden, zu der es allerdings nie kam. Aufgrund dessen was zerstört ist und dem winzigen, gar nicht sonderlich interessanten Aufhänger, der dafür übrig blieb, hätte mich eine solche allerdings ohnehin nicht interessiert. Mit dem Untergang der Menschheit aufgrund der unbesiegbaren Truppe hätte ein Teil 2 ähnlich wie "Resident Evil 3" zumindest noch ein reizvolles Szenario bescheren können, aber das wurde von den Schöpfern nicht erkannt. Wobei man an diesem Beispiel bereits erkennen kann, wie viel Erklärungsnot bereits der hier besprochene Film besitzt, in welchem derartige Aggressoren brav 40 Jahre lang eingeschlossen keinen Versuch unternahmen den Kapitalisten außerhalb des Bunkers den Krieg zu erklären. OFDb
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