Dennoch packen die einzelnen Fälle einen nicht mehr wirklich, zu sehr gewöhnt man sich an den Zustand, dass letztendlich alles zu meistern ist. Da kommt es Staffel 3 nicht gerade gelegen, dass der zwischenmenschliche Part der zweiten Hälfte, Watsons damit abfinden zu lassen nie ein bürgerliches Leben leben zu können, etwas arg konstruiert anmutet und Sherlocks Einfluss auf ihre Entscheidungen zu soft und hilfsbereit für seinen an sich kühlen und egoistischen Intellekt ist, soziale Weiterentwicklung hin oder her. Wenn nun noch Sherlocks Moral etwas zu extrem zunimmt und das Autorenteam sich drauf verlässt, dass der Aspekt des vergangenen Drogenkonsums und der Möglichkeit rückfällig werden zu können, dem Zuschauer schlaflose Momente bescheren soll, ist man endgültig an einem Punkt angelangt, bei dem man sich auf ein arg schlichtes, naives Publikum konzentriert. Nun war "Elementary" nie die knifflige, individuelle Serie, sie folgte stets dem Standardmuster dieser Art TV-Reihe und servierte lediglich angenehmes Grundlagenprogramm, aber dies wackelt mittlerweile etwas arg, indem es die sonst strikt eingehaltenen zwei Hauptfiguen zu austauschbar macht. Das wird zwar in der Folge "Ein Holmes, eine Watson" thematisiert, aber nicht zur Zufriedenheit gelöst.
Noch immer funktioniert die Serie gut genug, um sich schlicht unterhalten zu fühlen. Geht der Abwärtstrend im vierten Jahr jedoch weiter nach unten, könnte es etwas zu banal werden, um sich noch interessiert genug der Serie zuwenden zu können. Dass die letzten Folgen stinknormale Kriminalfälle sind, wenn im letzten Fall auch mit persönlichem Bezug zu Holmes versehen, verärgert umso mehr, versucht man im Staffelfinale doch schon gar nicht mehr ein über mehrere Folgen zusammenhängendes Highlight zu konstruieren. Nicht einmal die zu kurz kommende Moriarty tritt hier endlich in Erscheinung. Zumindest reizt der Cliffhanger zum vierten Jahr in seiner Undeutlichkeit. Das besitzt tatsächlich einen gewissen Reiz. Wiki
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