28.05.2023

BLOOD FEST (2018)

"Blood Fest" ist vom Handlungsort und der Stimmung dem im selben Jahr erschienen Streifens "Hell Fest" nicht unähnlich, setzt aber anders an. Während dort auf einem großen Event heimlich ein Killer loslegte, wird auf dem Massenereignis des hier besprochenen Horrorfilms mit einem Mal ganz offiziell von Veranstalterseite aus gemordet, was ein riesiges Massaker zu Beginn der Ereignisse bedeutet, das zwar nicht zu explizit mit Gewalttaten übertreibt, aber bei so viel Gemetzel freilich trotzdem keine Wünsche für den Genrefreund offen lässt. Dass das alles schwer zu erklären ist und bei den bemühten Versuchen dies dennoch zu tun unsinnig anmutet, macht herzlich wenig aus. Mögen die organisatorischen Möglichkeiten fern jeder Realität sein, psychologisch wie vom Aufwand her, und die Motivation der Strippenzieher einem Comic entlaufen, es macht keinen Sinn, zumindest Letztgenanntes passt zum von mir gesetzten Vergleich, denn "Blood Fest" ist ohnehin eher in einer Comicwelt gefußt, anstatt in der unseren, wird doch jegliches Horrorklischee gelebt und zelebriert, Vorurteile ebenso betreffend wie Vorzüge. Dank verschiedener Handlungsorte, die jeweils eine bestimmte Genre-Subgattung thematisieren, ist eigentlich auch für jeden Freund dieser Art Film etwas dabei, freilich stets augenzwinkernd erzählt und mit jener Priese Humor angereichert, die das Ergebnis ganz offiziell zur Horror-Komödie macht. Aber der Anteil des Horrors ist dominant, wird für den Partyfaktor, den ein solches Werk bescheren soll, also nicht zu sehr verwässert, und da man sich auch recht gut im thematisierten Gebiet auskennt und dies weitreichend erörtert, funktioniert das Ganze auch gut genug. Mögen die Figuren auch alles nur Stereotypen sein, zumindest die Helden wachsen einem trotzdem ans Herz. Und sämtliche Klischee-Randfiguren wissen ebenfalls zu wirken, ob es der arrogante Regisseur ist, das Beischlafpüppchen, welches berühmt werden will, oder allen voran der Horrorstar, der sich zu Höherem berufen fühlt, anstatt in solch billigen Filmchen mitzuspielen, die er angeblich selbst nie geguckt hat. Ob Vampire, Torture Porn, Vogelscheuchen oder Zombies, alles findet seinen Platz im flott umgesetzten "Blood Fest", und mit dem Herz am rechten Fleck und der nötigen Dosis Blut, Partystimmung und Figurenidentifikation versehen funktioniert der Streifen trotz seines unglaubwürdigen Szenarios ungemein gut.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen