01.10.2023

STAR TREK - THE NEXT GENERATION - STAFFEL 3 (1989)

Zur Zeit befindet sich die Serie auf einem Aufwärtstrend und wird somit immer besser. Dementsprechend ist das dritte Jahr meiner Meinung nach bislang der Höhepunkt. Ihr einziger Wermutstropfen ist die Rückkehr von Beverly Crusher, so dass nun beide weiblichen Stammrollen wieder den unangenehmen Teil der Hauptcrew darstellen, während die weit interessanter charakterisierte Ersatzärztin der zweiten Staffel nicht einmal eine Abschiedsfolge beschert bekam. Ansonsten weiß der Umgang mit den Figuren zu gefallen, die immer intensiver beleuchtet werden und deren Darsteller Herausforderungen zu meistern bekommen, welche die Verspieltheit der Drehbücher auch in ihnen zu wecken wissen. Im dritten Jahr darf es weiterhin heiter, düster und traurig zugehen. Man weiß vorher meist nie was man beschert bekommt, alle diese Schwerpunkte vertragen sich mit dem Grundkonzept. Selbst wenn es etwas zotiger werden darf, z.B. wenn Picard anfängt zu singen, oder wenn er entgegen dem, was er empfindet, Trois Mutter theatralisch mit klassischen Zitaten seine Liebe kundtut, verwässert das keinesfalls die Stimmung, sondern puscht diese ungemein, eben weil man sich auf seiner phantastisch gehaltenen Sternenreise je nach Thema nicht all zu ernst nimmt. Der mir sonst diesbezüglich zu nervig angegangene Q weiß mir diesmal in seiner Gastfolge zu gefallen, wenn er sich seiner Allmacht beraubt als Mensch auf der Enterprise wiederfindet. Und auch die Ferengis gefallen mir immer mehr und bekommen diesmal u. a. einen der lustigsten Momente beschert, wenn es darum geht, dass ihre Ohren zu den erogenen Zonen zählen, herrlich. 

Zu Herzen geht die Episode um Datas Tochter, die beginnt Gefühle zu entwickeln, oder jene, in welcher die Enterprise in eine alternative Zeitlinie gerät und ein uns bekanntes Gesicht wieder mit an Bord ist, welches erfährt was in der ursprünglichen Zeitlinie mit ihr geschah. Die Folgen "Versuchskaninchen" und "Die Macht der Naniten" stehen für die klassisch verspielten, abenteuerlichen Folgen, wie sie es gerade so erzählt auch in die Dekade der 60er Jahre-Mannschaft geschafft hätten. Und dass man kritisch, spannend, aber im empathischen Umgang mit den Romulanern in interessant gehaltenen Geschichten umgeht, kann damit zu tun haben, dass in der letzten Folge von Staffel 3 die Borgs endlich unser Sonnensystem erreicht haben, und es dort düsterer denn je zugehen darf, inklusive eines heftigen Cliffhangers, der böse und verspielt zugleich daher kommt. Es mag also sein dass die Romulaner irgendwann doch noch zu Verbündeten gegen die Borgs werden, mal abwarten. Dass man andernorts das Hängenbleiben der immer gleich bleibenden Rang-Position von Riker thematisiert, anstatt ihn Comic-artig einfach stets unbegründet Nummer 1 sein zu lassen, ist wiederum doch der Versuchung der Verantwortlichen geschult, einen Realismus zu integrieren, der nicht nötig wäre, durch die Kinoabenteuer der alten Mannschaft aber so vorgegeben wurde. Beim jüngeren Crusher sorgt man beim ewigen Verschieben der Ausbildung zumindest dennoch für ein offizielles Weiterkommen, insgesamt betrachtet benötige ich persönlich derartige Themen jedoch nicht, dafür fühlt sich alles zu sehr nach Fantasie und Flucht aus dem Alltag an. In einer Comicwelt wie dieser benötige ich derartige Rechtfertigungen für den Status Quo nicht, zumal doch bereits die gesprochenen Worte im Vorspann stets zum Träumen verführen, anstatt sich nun einem harten Realismus stellen zu müssen. Aber da das Randerscheinungen inmitten einer ansonsten passend gemixten Erzählstruktur sind, schaden derartige Versuche dem sympathischen Gesamtergebnis so gar nicht.  Wiki

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