Etliche Randfiguren, ob natürlicher oder übernatürlicher Abstammung, sprühen vor Einfallsreichtum und treffsicherem Humor. Die Charaktere, so oberflächlich sie auch ausfallen mögen, kommen trotz dem Meer an Spezialeffekten und einer Geschichte, die stets neue Sehwerte beschert, nicht zu kurz, entfachen Sympathie und durchdringen die Stereotype, das sie eigentlich verkörpern. Die obligatorisch integrierte Liebesgeschichte wird an der kurzen Leine gehalten. Dass ihr im Happy End mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als zu ihrem bisherigen Gehalt passend gewesen wäre, lässt sich ebenso verschmerzen, wie das etwas zu penetrante Abfeiern der Helden bei ihrer Ankunft und nach dem Sieg. Klar, hier wurde Metaebenen-durchdringend gearbeitet, wenn die Statisten ihren Prominenten zujubeln und Regisseur Ivan Reitman dies nutzt, um es so aussehen zu lassen, dass die Geisterjäger gefeiert werden. Aber es hinterlässt einen etwas zu selbstherrlichen Eindruck, das finde ich etwas schade. Zumal "Ghostbusters - Die Geisterjäger" (Alternativtitel) ansonsten aus all den typischen Hollywoodkrankheiten das Gute herauszuholen weiß. Vieles von dem, was an anderen Werken stören würde, wird hier zum Pluspunkt, woran man erneut sieht, dass es auf das Drehbuch und professionelle Beteiligte mit Herzblut an der Sache ankommt, ob ein großes Showereignis mit lautem Dauerfeuerwerk an Gags und Effekten letzten Endes zu etwas Sehenswertem wird oder nicht. Mancher Schauwert mutet derart professionell an, dass er 9 Jahre vor dem endgültigen CGI-Einzug ins US-Kino wie ein Effekt aus dem Computer wirkt (positiv gemeint).
"Ghostbusters" mag massenkompatibel umgesetzt sein, hält seine Geschichte leicht verständlich und lässt nie Zeit zum Atmen aufkommen, aber er ist zudem ideenreich umgesetzt, schlägt inhaltlich dennoch manchen Haken, erwartet eine große Leistung von den Verantwortlichen vor und hinter der Kamera und hat auch tatsächlich Erzählenswertes zu bieten. Er ist nicht einzig auf die Bedürfnisse des Publikums ausgelegt, wie die seelenlos wirkenden Großproduktionen von damals und heute, sondern entfacht tatsächliche Sympathie und Begeisterung, gerade auch weil er inmitten einer Geisterkomödie gar nicht erst versucht das Horrorgenre zu streifen oder zu ehren. Dies wird hemmungslos veralbert, spätestens mit der wundervollen Idee den Marshmallowmann zum Endgegner zu machen. Wiki
Wahrlich ein Klassiker, der auch 40 Jahre später (Gott, hat der schon viele Jahre auf dem Buckel!) gut funktioniert.
AntwortenLöschen