10.03.2024

HOLOGRAM MAN (1995)

Im Meer der Fließbandproduktionen im Science Fiction-Action-Sektor zum Thema Cyborgs, bietet der B-Movie "Hologram Man" zur Abwechslung eine vergleichbare Idee, welche die übliche Geschichte nicht völlig anders serviert, aber eben mit diesem kleinen Unterschied für Abwechslung sorgt. Würde man den Helden als den titelgebenden Hologram Man vermuten, so wird man damit überrascht, dass es sich hierbei um den Schurken handelt, der anbei auch wesentlich charismatischer besetzt ist, als die blasse Hauptfigur. Ihre Härte nimmt man ihr in ihrer soften Erscheinung so gar nicht ab, ebenso wie ihre Intelligenz, auf welche der finale Kniff baut. Dass ein Werk wie dieses in Sachen Intelligenz nicht nur unabsichtlich stumpf daher kommt, ist klar, so oder so sorgt das Finale jedoch für tränende Augen, so überzeugt wie der Held von seiner geistigen Überlegenheit gegenüber dem Superschurken ist. Im letzten Drittel darf schließlich auch der Held doch noch ebenso zum holographischen Abbild werden, wie auch immer das möglich war, wo doch jene Art der Digitalisierung, zu welcher der Bösewicht einer mit übernatürlicher Stärke wurde, ein Zufall war. Und jetzt lässt sich dieser Fehler bewusst wiederholen? 

Aber da gäbe es ganz andere Baustellen an Widersprüchen zu bemängeln, wie das an "Demolition Man" erinnernde Bestrafungssystem der Zukunft, welches hier daraus besteht, dass man einige Jahre in einen holographischen Knast kommt und bei guter Führung für gesellschaftliche Zwecke brav umprogrammiert wird (Wieso nur dann? Wie soll die Art Gefängnis funktionieren?). Aber eben dieses Beispiel zeigt auch den verspielten Umgang dessen, was man abliefern wollte. Hier geht es um Unterhaltung und Schauwerte, und wenn eine ausgeflippte Idee sich nicht logisch einbauen lässt, kommt sie trotzdem rein. Es soll bunt, schräg und ereignisreich abgehen, und deswegen glaubt Regisseur Richard Pepin, oder zumindest die Produzenten des Streifens,  leider auch dass an Action nicht gegeizt werden darf. Aber genau dies ist nicht der Fall, es gibt ein zu viel Action, und dafür steht "Hologram Man" Pate, der genau jene Art amüsanter Science Fiction-Schrott hätte werden können, den ich zwischendurch immer wieder all zu gerne konsumiere. Aber die nicht enden wollenden Schießereien gehen einem dann doch gewaltig auf den Senkel, sie sind stets zu lang geraten und dominieren letztendlich zu intensiv das Geschehen. 

Für eine Produktion wie diese wurde aber zumindest genügend Geld für derartige Karacho-Momente ausgegeben, "Hologram Man" ist kein Sparprodukt, das ständig Alibiszenen vorweisen muss, um zu verheimlichen dass es an wahren Spezialeffekten und Zukunftsvisionen mangelt. Der Hologram Man selbst, freilich am Computer entstanden, geht für die Entstehungszeit und den B-Movie-Sektor als in Ordnung animiert durch, erinnert in seiner Erscheinungsform an den Aggressor aus "Der Killer im System", während die Handlung selbst, magerer inszeniert, später mit "Virtual Weapon", mit Terence Hill in der Hauptrolle besetzt, noch einmal weit weniger unterhaltsam variiert wurde. Um die damals noch teure CGI in Grenzen zu halten, bekommen die holographischen Männer eine künstliche Haut beschert, das ist aber auch das einzige Zugeständnis im Einsparsektor und verhilft als glücklicher Nebeneffekt der Dümmlichkeit der Handlung zu einigen weiteren Idiotien, die nur wer Grenzdebiles übersehen kann. Wer sich von zu viel Action nicht so leicht überrumpeln lässt wie ich, kann definitiv seinen kurzweiligen Spaß mit dieser Trash-Granate haben, die ihre Stärken nicht nur in der unfreiwilligen (?) Komik besitzt. Mir waren die endlosen Schießereien jedoch leider zu viel des gut Gewollten, auch wenn ich nicht ohne Sympathie auf "Hologram Man" zurück blicke.  OFDb

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