24.04.2024

THE KILLING BOX (1993)

Ein gefangener Südstaatler soll die Nordstaatler an jene Stelle führen, an der seine Leute ein Massaker an den Soldaten des Nordens vorgenommen haben. Doch auch er hat dort seine Leute verloren und muss nun feststellen, dass diese doch noch leben. Eine stumme, schwarze Sklavin, mit der er in telepathischem Kontakt steht, erklärt ihm die Hintergründe...

Da wurde noch etwas ganz anderes, als nur Tote, erweckt...

Der Zombiefilm und der Bürgerkrieg scheinen in dieser Kombination einfach nicht zu funktionieren. Schon 1986 versuchte man sich an dieser Thematik mit "Rebellen des Grauens". Nicht ganz so schlimm, und trotzdem alles andere als gut, ist "The Killing Box" 7 Jahre später ausgefallen, der mit Billy Bob Thornton und Martin Sheen sogar qualifizierte Prominente mit an Bord hat (wenn auch nicht in den wichtigsten Rollen). Die von George Hickenlooper inszenierte Geschichte, kommt extrem hanebüchen vorgetragen daher, kann sich zwar dennoch zunächst über Wasser halten, weil sie uns ein rätselhaftes Szenario präsentiert, und eine in Feindschaft gewechselte Freundschaft als interessanten Aspekt bereit hält, eben weil noch eine Restfreundschaft über der aus ideologischen Gründen begonnenen Feindschaft weht, aber egal was da unternommen wird, um "Armee der Zombies" (Alternativtitel) interessanter zu gestalten, es funktioniert nicht. 

Da kann es noch so viele Action- bzw. Kriegsszenarien geben, mythologische Hintergründe, Versuche einer Versöhnung zwischen Schwarz, Süd und Nord (und gleichzeitig kritische Momente, wenn selbst der Norden im Umgang mit Schwarzen nicht so edel wirkt, wie manch einer glaubt, oder der Kriegsdienst knallhart verlängert wird), letztendlich schaut sich alles entweder aufgesetzt oder unnötig, und die übernatürlichen Elemente zu sehr auf sinnlosen Hokuspokus gebürstet und teilweise auch überfrachtet. Anstatt einfach untote Soldaten im Zombiestil auf die Gruppe, die wir begleiten, loszulassen, kommt "Ghost Brigade" (Alternativtitel) mit schwätzenden Verstorbenen daher, die trotz körperlicher Erscheinung eher wie Geister oder Phantome wirken. Trotz ihrer Verwundbarkeit durch Silber, haben wir es auch leider nicht mit Werwölfen zu tun. Und dass man alle Hintergründe dieser Auferstandenen, über die im Voodoo-Glauben verankerte Sklavin erfährt, macht das Drehbuch zu plump, es dem Zuschauer zu unspektakulär die Rätsel zu lösen, und den Figuren zu einfach sich der Untotenarmee zu stellen. Kurzum ist "Grey Knight" (Alternativtitel), den es mancherorts auch unter dem ähnlichen Titel "Grey Night" zu entdecken gibt, trotz einiger reizvoller Elemente zu austauschbar ausgefallen und zu dümmlich vorgetragen, als dass er zu einem reizvollen, alternativen Ausflug mit individuell interpretierte Aggressoren werden könnte, so wie es z.B. "Die Nacht der reitenden Leichen" zwei Jahrzehnte zuvor schaffte.  OFDb

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