17.06.2024

MÖRDERISCHER TAUSCH (1996)

Der ehemalige Soldat John erschleicht sich an einer Problemschule die Stelle eines Vertretungslehrers. Seine gute Freundin Jane ist dort Lehrerin und nach einem Überfall vorübergehend arbeitsunfähig. Sie legte sich mit einem jugendlichen Dealer an, der ihr drohte. John will sie rächen und den besagten Schüler, samt der Organisation hinter ihm, zur Strecke bringen...

Krieg an der Highschool...

Wer Werke wie "Die Klasse von 1984" und "Der Prinzipal" mit James Belushi mochte, der kann auch mit "Mörderischer Tausch" glücklich werden, der es schafft ansatzweise die 80er Jahre-Luft zu atmen, welche besagten Filmen das gewisse Etwas zu der Thematik um zurückschlagende Lehrer bescherte. Hier wie dort erwartet man keinen Kitsch wie "Dangerous Minds", oder eine ernste Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Gewalt an Schulen, wie in "Der knallharte Prinzipal" und "Heute trage ich Rock" geschehen. Hier geht es um die Action, um Rache, um oberflächliches Quantitäts-Kino, das sich keinen blauäugigen, sozialen Verbesserungsmöglichkeiten hingibt, und das muss auch mal sein. "The Substitute" (Originaltitel), dem drei Fortsetzungen beschert wurden (jeweils mit Treat Williams, anstatt mit Tom Berenger in der Hauptrolle), bietet die Kurzweile und Härte, die man sich von derartigen Stoffen erhofft, wirkt aber comicartig übertriebener als die noch halbwegs bodenständigen Vergleichsfilme zu Beginn der Besprechung. So schräg und pulpig wie in "Die Klasse von 1999" wird es dann aber auch nicht, der Film soll schon halbwegs in der unseren Realität spielen, und dass er dies nur bedingt tut, liegt an der Berufung und Mentalität der Hauptfigur, einem Kriegsveteran, der nun mal als Killer ausgebildet wurde. 

Dass John sich illegal die Stelle als Vertretungslehrer aneignete, ist nicht die erste ungesetzliche Tat, denn er ist schon länger als Söldner tätig. Zur Zeit bekommt er keinen Einsatz, deswegen kann er sich der Problematik seiner Freundin annehmen, die von gewalttätigen Schülern überfallen wurde. Der Unterschied zu den eingangs erwähnten Vergleichsfilmen liegt nicht nur in der Professionalität der Gegenwehr, aufgrund der mörderischen Fachausbildung, von Lehrerseite aus, sondern auch darin, dass er nicht alleine arbeitet. Sein ihm stets solidarisch zugewandtes Söldner-Team agiert unauffällig im Hintergrund mit. Außerdem geht es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zentral um den Kampf gegen asoziale Schüler, die Verbrecherorganisation hinter dem Drogenhandel rückt mehr in den Fokus, was "Mörderischer Tausch" glücklicher Weise aber nicht schadet. Vielleicht hätte es bei der Freundschaftsrache bleiben sollen, anstatt nun noch eine Verbindung zu jener Gruppierung herzustellen, für die der Söldner in der Vorgeschichte nicht tätig werden wollte, letztendlich ist der von Robert Mandel ("FX - Tödliche Tricks") inszenierte Actioner jedoch eine kurzweilige Angelegenheit, mit all den Stärken und Schwächen eines Films für das Kind im Manne, inklusive klassischer Liebesgeschichte, wenn harmlose Persönchen auf "Phantom Kommando"-Art auf den schmutzigen, gewalttätigen Proleten heiß werden. "Mörderischer Tausch" ist eben ein waschechter, kompromissloser Männerfilm, mit allem was dazu gehört. Empathie oder psychologische Reflexion sind es nicht.  Wiki

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen