13.08.2024

THE HOLE IN THE GROUND (2019)

Sarah zieht mit ihrem Sohn Chris in ein Häuschen am Waldrand. Eines Tages ist Chris im Wald verschwunden. Die Mutter sucht verzweifelt überall, und kann ihn schlussendlich auch finden. Aber er kommt ihr verändert vor. Ist das so, oder lässt sie sich lediglich von der Geschichte einer alten Dame vor Ort beeinflussen, die einst ihr Kind tötete, da sie behauptete, es sei nicht mehr ihres gewesen?...

Kuckuckskind?...

Sich merkwürdig verhaltene Kinder sind eigentlich immer ein Trumpf in Horrorfilmen. Und die wundervollen Aufnahmen eines um optisch hohen Niveaus bemühten Gruslers machen einen den Einstieg leicht in einen stimmungsvollen Streifen, der ziemlich routiniert auf Arthaus-Art erzählt, was der treue Genre-Freund schon des öfteren sah. Am ehesten erinnert der in Irland inszenierte Streifen an den mexikanischen "Here Comes the Devil", der knallhart, aber ebenso künstlerisch wertvoll, umgesetzt war. Der gefällt mir auch gleich um einiges besser, wird die Auflösung des hier besprochenen Filmes bei ihm doch zum Umbruch in der Handlung. "The Hole in the Ground" hält viel zu lange hin, schafft dies einige Zeit, ohne zu dröge zu wirken, überrascht sogar mit einer plötzlichen und schockierenden Ehrlichkeit des Imitators, aber der Schaden, den seine Geschichte durch die zögerliche Herangehensweise nimmt, liegt nicht im durchaus stimmigen, gestreckten Teil, sondern in jenem, indem die Mutter per Abstieg in das titelgebende Waldloch die Wahrheit erfährt. Hier wird jegliche Erkenntnis zu schnell abgefrühstückt. Trotz der Begegnung mit etwas Unbekanntem und der Unkenntnis dessen was hier warum passiert ist, weiß sie was zu tun ist. Trotz des schwierigen Umstands eines zu rettenden Körpers und dem Fortbewegen in einem arg engen Erdtunnel, schafft sie mit links, verfolgt vom aggressiven Unbekannten, das hier vor Ort heimisch ist, sich besser auskennt und entsprechend Erfahrung im Fortbewegen und der Orientierung im Erdreich hat, das Erreichen eines Happy Ends. Kurzum wird der Streifen im letzten Viertel arg unglaubwürdig und verspielt die Chance mit dem Umgang einer uns unbekannten Mythologie. Die Geschichte lässt nicht nur jene Fragen offen, die den Zuschauer fantasievoll, verträumt zurücklassen, sie unterschlägt auch jene Antworten, welche die Geschichte benötigte, um die Taten und den Erfolg der Heldin zu rechtfertigen. Der ach wie künstlerisch wertvoll eingefangene Film in technischer und dramaturgischer Hinsicht, erweist sich somit als wesentlich oberflächlicher und psychologisch dünner, als der mexikanische Vergleichsfilm, der als das sanftere Werk seines Provo-Regisseurs gilt.  Wiki

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