Chris wechselt auf eine andere Schule, da er eine Musikkarriere anstrebt. Aber weil dort auch der aggressive Kurt Schüler ist, und dieser es aktuell auf Chris abgesehen hat, schlüpft der Teenager in Frauenfummel samt Perücke, um ungeschoren davonzukommen. Was als kurzfristige Ablenkung geplant war, wird zur neuen Rolle dort vor Ort. Chris baut als Mädchen eine Freundschaft zu einer Mitschülerin auf, welche ihm sehr am Herzen liegt. Aber die entpuppt sich als Schwester von Kurt...
Großmutter und der Sandsack...Geistreich sieht anders aus, zugegeben, aber diese späte Teenie-Komödie mit Teenie-Star Corey Haim, der 1993 längst kein Teenager mehr war, macht einfach Laune, schert er sich doch nicht um Botschaften und Moral, sondern erzählt seine schlichte Geschichte schlichtweg pointiert und flott. Wirklich tief greifen selbst die Charaktere nicht, die eher oberflächliche Comicfiguren bleiben, inklusive Chris, aber es funktioniert - und dies auf der Schläger/Opfer-Basis mehr, als es die integrierte Liebesgeschichte mit der recht süßen Nicole Eggert als Love Interest je könnte. Während sie als zweite Hauptfigur in den Credits ihre Position einnimmt, ist es eigentlich Cameron Bancroft, der hauptsächlich in TV-Serien spielte und hier die Rolle des Kurt verkörpert, dem die Ehre der zweiten Hauptrolle zuteil wird. Lustige Geschichte sei Dank ist er nicht nur der Aggressor von Chris und der Bruder dessen Angebeteter, er ist zudem in die Mädchenversion von Chris verliebt, was nicht nur im Ur-Kurt-Charakter für allerhand lustiger Momente sorgt, sondern auch in dessen Wandel zum sensiblen Teenager, denn Chris nutzt dessen Interesse an ihm aus, um ihn umzuerziehen.
Dass die Hauptfigur in ihrer weiblichen Präsenz keinesfalls glaubwürdig ausfällt und nie die Illusion des anderen Geschlechts entfachen kann, stärkt den Comiccharakter des Films, der sich nicht um dieses "Makel" kümmert. Abgesehen von einer kleinen Nebenrolle sind alle diesbezüglich blind, egal wie gut man Chris kennt, wie nah man ihm ist und wie viel Zeit man mit ihm verbringt. Das Einbauen einer Lehrerin, welche die Wahrheit erfährt, bzw. eine gelogene Version der Wahrheit, sorgt für zusätzliche Momente der Komik. Und dieser Randbereich zusammen mit dem Drahtseilakt mit Kurt und dessen Schwester, sowie dem wachsenden Misstrauen von Chris' Vater, sorgen sogar für Spannungsmomente, gerade im letzten Drittel, welches aber freilich dem obligatorischen Happy End zusteuert. Da der Film letztendlich nur ein Gute-Laune-Film um Lügen, Irrungen und Verwirrungen sein soll, geht das auch in Ordnung. "He's My Girl 2" ist eben nur ein leichter Stoff und hat anbei nichts mit "He's My Girl" aus dem Jahr 1987 zu tun. Sein Alternativtitel "Just One of the Girls" verweist eher auf "Just One of the Guys", der bei uns u.a. als "Als Junge ist sie spitze" erschien. Letztendlich ist der Originaltitel des hier besprochenen Streifens jedoch "Anything for Love", so dass er also eigentlich ohnehin für sich alleine steht, innerhalb einer seit Jahrzehnten geplünderten Idee. Es ist schön dass er den oft unangenehmen Bereich der Belustigung des Geschlechterwechsels unverkrampft und flott zu thematisieren weiß, ohne dass der Einsatz der Schauspieler peinlich erscheint. Nicole Eggert und Corey Haim waren anbei schon ein Jahr zuvor in "The Double 0'Kid" ein Filmpaar. OFDb
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