03.11.2024

LITTLE MONSTERS (2019)

Weil er die Lehrerin seines Neffen scharf findet, bietet sich der Taugenichts Dave als Aufsichtsperson für einen Ausflug an. Als es zu einem Zombieausbruch in der Nähe des Ausflugsziels kommt, müssen er und die Lehrerin die Kleinen beschützen, ohne dass diese etwas vom Horror mitbekommen...

Bist Du glücklich, klatsch' doch einfach in die Hand...

Das Erziehungssystem, das uns hier gezeigt wird und mittlerweile auch bedingt bei uns in Deutschland Fuß gefasst hat, ist mit seiner "in Zuckerwatte packen"-Mentalität äußerst fragwürdig, wenn man Kinder so gar nicht mit unschönen Realitäten konfrontiert. Anstatt diesen Ansatz zu veralbern, wird er in satirischer Form umso unangenehmer, auch wenn man aufgrund der Extreme den Schutzbefohlenen diesmal Recht gibt. Und so ist man um unendliche Fröhlichkeit bemüht, ohne dass dieses Verhalten hinterfragt wird, und damit reduziert sich der Film nicht nur seiner Möglichkeiten, sondern auch seiner Wirkung. Er mutet bitter an, obwohl er eine Komödie sein möchte, und der nicht rare Anteil gelungener Gags macht dieses Ergebnis umso trauriger. Sicherlich erreicht die so herrliche Parodie auf Berufsmusiker der ach so lukrativen Kinderbranche nie das Niveau eines "Tötet Smoochy", aber die dafür verwendete Nebenrolle gehört dennoch zu den Highlights dessen, was uns hier humoristisch serviert wird. Der Versager im Zentrum hingegen ist auch für die belustigende Art Film zu übertrieben egoistisch ausgefallen. Es ist nicht so, dass seine Art nicht lustig wäre, aber der für den Plot so wichtigen Wandel zum verantwortungsvollen Erwachsenen, der endlich seine Rolle in der Welt gefunden hat, wird dadurch unglaubwürdig. Soviel Empathie kann man durch die Erfahrungen, die er hier macht, bei einer derart penetranten und unsensiblen Art nicht gewinnen. Ich weiß, das klingt alles nach Maulen auf hohem Niveau, klingt nach Bereichen, die für eine Zombie-Komödie nicht wichtig sein müssten, aber sie sind es. Was nutzt der lockerleicht inszenierte Film, besetzt mit gut aufgelegten Darstellern, wenn die Mentalität derart fragwürdig daher kommt, ohne dies absichtlich für das Szenario zu nutzen? Doch auch wenn hier vieles nicht zu gefallen weiß, so stimmt doch zumindest der Ansatz dieses in den Sand gesetzten Werkes, das so viel mehr hätte sein können. Die Grenzerfahrungen, die gemacht werden, immer haarscharf daran vorbei, dass den Kindern die Illusion einer friedlichen Situation genommen werden könnte, die Nerverei ewiger Fröhlichkeit bevor ihr recht gegeben wird, all das sind Bereiche, die zu gefallen wissen, durch die hier gelebte Mentalität jedoch verwässert werden.  Wiki

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen