Als ein friedlich lebendes Volk urplötzlich angegriffen wird, vermutet man die einst ausgegrenzten Mutanten hinter den Aktionen. Doch der Auserwählte, der sie mit ihren Taten konfrontieren soll, findet heraus dass zu Robotern umgewandelte Menschen hinter der Sache stecken, die über ein mysteriöses Dimensionsportal Zugang zu dieser Welt erlangen. Die Spur weiterer Hintergründe führt zu einem längst vergessenen Experiment aus der Vergangenheit...
Halte mich auf, wenn ich mich verändere...Mit seinem ersten Langfilm "Der phantastische Planet" lieferte René Laloux einen beeindruckenden und intelligenten Zeichentrickfilm aus dem Science Fiction-Bereich ab. Sein erst 9 Jahre später erschienener Nachfolger "Herrscher der Zeit" soll auf einen anderen Schwerpunkt gesehen ähnlich beeindruckend ausgefallen sein. Sein 5 Jahre danach veröffentlichter "Gandahar", der auch als "Light Years" veröffentlicht wurde, gehört ebenfalls dem Bereich der animierten Science Fiction an, kann aber an der Klasse seiner beiden Vorgänger nicht anknüpfen, obwohl sichtbar mehr Geld zur Verfügung stand und der Zeichenstil nach wie vor der selbe ist. Erst 2004 verstorben, lässt das unbefriedigende Ergebnis vermuten, warum es trotz des eigenen Animationsstils nie zu einem weiteren Langfilm kam, "Gandahar" folgte lediglich 1988 noch der Kurzfilm "The Captive". Seinem dritten auf Spielfilmlänge inszenierten Werk fehlt es meiner Meinung nach ein wenig an der nötigen Würde, bereits früh erkennbar, wenn man sich regelrecht mit einer Vielzahl an bizarr anmutenden Wesen übertrumpfen möchte, um die hier gezeigte Welt so fremd und vielfältig wie möglich wirken lassen zu wollen.
Da sind einige gute Ideen mit dabei, ebenso später bei der Vielfalt an mutierten Kreaturen, aber es wird zu dick aufgetragen, die Kreativität wirkt bemüht, das überzeugt nicht wirklich. Erschwerend kommt hinzu, dass "Gandahar" weit esoterischer ausfällt, als die Vergleichsfilme, was intelligenter Science Fiction grundsätzlich schadet, so also auch hier. Schade ist es um die wundervoll düster aussehende, metallene Invasionstruppe, die dem Streifen seine düsteren Momente beschert, und um manch inhaltliche Idee. Das mysteriöse Portal, der Mentalitätenwandel einer gewissen Kreatur nach etlichen Jahren, der phantastische Ursprung dieses Wesens und die Entwicklung seiner Pläne, da ist einiges an Potential vorhanden, verwässert durch eine kitschige Heldengeschichte, in welcher der Gute zu übertrieben gut ist, verglichen damit dass sich in der restlichen Welt dies alles vermischt oder wahlweise einem Irrtum unterliegt. Letztgenanntes betrifft in erster Linie die Mutanten, deren friedliches Miteinander nach dem Eindringen des Feindes, etwas arg penetrant auf friedlich getrimmt bleibt, um den sozialen Verstoß moralisch besonders dick auftragen zu können. Kurzum, so wirklich funktionieren will der von Frankreich und Nordkorea finanzierte Film nicht. Individuell ist er durchaus ausgefallen, das Werk biedert sich lediglich seinem Publikum an, nicht den Inhalten oder Modewellen anderer Trickfilme dieser Dekade. OFDb
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