11.11.2012

AUSFLUG IN DAS GRAUEN (1982)

Campingferien in den unendlichen Wäldern irgendwo in Amerika werden zu einem tödlichen Trip. Denn in der Einöde lauert ein debiler Mann, der jeden umbringt, der ihm in die Quere kommt...

Viel Wald um nichts...
 
Man nehme die Mordlust eines Jason und eine ähnliche geistige Erkrankung a la Leatherface und gebe ihm nun das Aussehen von „Zotti das Urviech“, dem Weihnachtsmann, Rumpelstilzchen und Bud Spencer zusammen, und fertig ist der Kasper, der in „Ausflug in das Grauen“ für betiteltes Grauen sorgen soll, in Wirklichkeit jedoch nur peinlich wirkt.

Das könnte vielleicht unfreiwillig komisch sein, wenn vor seiner späten Sichtung nicht die totale Langeweile auf den Zuschauer warten würde. Es ist immer wieder erstaunlich wie die so narrensicher wirkende Rezeptur des Teenmörders im Wald von Dilettanten ins unerträglich Schlechte umgesetzt werden kann.

Camper im Wald allein reichen nun einmal nicht. Mögen die Charaktere in „Freitag der 13.“ und seinen Fortsetzungen auch nur minimalst vorhanden gewesen sein, sie hatten zumindest einen. Von den Figuren von Bryans Werk weiß man nichts. Sie stapfen durch die endlose Einöde, so wie viele andere Figuren auch, die kurz vor ihrem Ableben eingeführt werden. Zwischendurch darf man immer wieder einen Blick auf die Hauptfiguren werfen, die ein Nichts an Story erleben, uninteressante Gespräche führen, und falls einmal etwas passiert nur zu nerven wissen.

Da bedarf es nicht erst die 90er Jahre und sein „Blair Witch Project“ um deutlich zu machen, dass die in der Popkultur aufgewachsenen Generationen nicht 5 Minuten außerhalb der Zivilisation überleben würden. Die Protagonisten von „Ausflug in das Grauen“ brauchen gar einen Führer, der ihnen elementarste Kenntnisse vermittelt. Und das inmitten eines riesigen Waldes, der zwar unangenehm und einsam wirken könnte, jedoch von so vielen Touristen besucht wird, dass sich sogar meist die Wege der Wanderer kreuzen.

Das ist alles wie gesagt nicht nur unglaublich langweilig, damit man nicht selig einschlafen kann wird man als Konsument dieses Streifens auch noch mit grässlicher Musikuntermalung gefoltert, die zwar experimental ist wie so einige brauchbare Soundtracks seiner Zeit, jedoch nie den richtigen Nerv zu treffen wissen.

Einzig brauchbar an dem Streifen war die Weite der Wald-Location und der Schluss-Gag, der jedoch auch recht untalentiert umgesetzt wurde. Was bedrohlich wirken soll, erscheint viel mehr wie ein kindliches Spiel ohne Hintergedanken.

Spannend ist der Film nie, blutig ab und an, aber selbst da für Gorehounds ohne nennenswerten Schauwert. „Don't Go In The Woods... Alone” (Originaltitel), der später auch mit gekürztem Titel “Don't Go In The Woods” erschienen, ist keinem ans Herz zu legen, weder Horrorfreaks noch Trashfreunden, weder experimentierfreudigen Cineasten noch Bewunderern der trockenen Umsetzung in grobkörnigen Bildern seiner Zeit.  OFDb

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