22.02.2015

FEVER LAKE - SEE DER VERFLUCHTEN (1996)

Es gibt viele Horrorfilme die einem Teens präsentieren die einfach nur unsympatisch sind. So ist es auch mit „Fever Lake“, einem kleinen unbekannten Werk seines Genres, welches hierzulande bislang nur im Fernsehen ausgestrahlt und auf VHS veröffentlicht worden ist. Mag der ein oder andere letzte lebende Fan zumindest darauf hoffen Corey Haim, Star aus „Lost Boys“, „Daddy‘s Cadillac“ und „He‘s My Girl 2“, könne den Sympathiepegel anheben, der irrt, spielt der ewige Teen doch hier so lustlos und eindimensional wie der Rest vom Cast auch, so dass sein späterer Abstieg mit Werken nah am Amateurfilm, wie „The Backlot Murders“, nicht mehr wundern braucht. 

Sein hier verkörperter Charakter unterscheidet sich kaum von dem der anderen Teenager. Sie alle sind humorlose, prüde Langeweiler ohne den Hauch von Sympathie und Individualität. Hat man bei Filmen wie "Crocodile" zumindest noch die Freude diese widerlichen Hauptdarsteller in regelmäßigen Abständen beim Ableben beobachten zu dürfen, so tut uns "Fever Lake" diesen Gefallen nicht. Es passiert so gut wie nichts. Der Film wäre fast sogar geeignet zur Sichtung im Religionsunterricht, so wenig passiert hier.

Zwar gibt es zwischendurch zumindest mal eine nette, kleine atmosphärische Sequenz zu sichten, in welcher zu Indianermusik die Kamera durch das Haus fährt, aber davon allein kann ein Film nun wirklich nicht leben. Hört man diese Indianermusik in kürzester Zeit zum xten Mal wird auch diese uninteressant. In den letzten 15 Minuten wird dann doch noch ordentlich gemordet, jedoch immer schön im Dunkeln inszeniert oder aus anderen Gründen nie richtig zu sehen, so dass auch der quantitative Gewaltpegel, der manch anderes durchschnittliches Werk interessanter gestaltete, nicht genutzt wurde um aus „Demon Kid“ (Alternativtitel) wenigstens etwas Schauwert herauszuholen. Dass sich die Auflösung dieser Unaufgeregtheit und Banalität anschließt braucht somit sicherlich nicht ernsthaft verwundern.

Dass Corey Haim nicht der Axtmörder ist, wird jedem bei der Art der Inszenierung der Auftritte des Killers direkt klar. Das hat sich Regisseur Ralph E. Portillo, der vier Jahre später mit „Bloody Murder“ zumindest die Vorlage für den annehmbaren „Bloody Murder 2“ schuf, sicherlich anders vorgestellt. Ebenfalls der Indianer wirkt nicht wie gewollt. Ohnehin aussehend wie ein Weißer der als Indianer angemalt wurde, geht er dem Zuschauer mit seinen endlos wiederholenden warnenden Worten dem sturen Sheriff gegenüber ungemein auf den Keks, so dass auch er als Ur-Einwohner keinen Sympathie-Bonus genießt.

Der Sheriff selbst wird arg hölzern gespielt, das Dorf-ansässige Teengirl nervt mit ihrer viel zu braven Art, und der einzig interessante Verdächtige, der von den Machern nicht mal als solcher gesehen wurde, darf nur in einer einzigen Szene auftauchen, in welcher er das besagte Teengirl über die Mystik des Ortes aufklärt. „Fever Lake - See der Verfluchten“ hat so gar keinen Unterhaltungswert, und so verwundert es auch nicht, dass kaum wer diesen Film noch kennt.  OFDb

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