Mit "Land of the Dead" bescherte uns George A. Romero in der neuen Zombiefilmwelle einen überraschend geglückten vierten Teil seiner "Die Nacht der lebenden Toten"-Reihe und sorgte für einen chronologischen Abschluss der in den einzelnen Teilen aufgezeigten Entwicklung. Dass er diesem kurz danach "Diary of the Dead" nachschob, der einen alternativen Beginn der Zombieseuche thematisiert, war unnötig, erklärt sich aber immerhin im Versuch Romeros das Thema einmal per Found Footage-Verfahren ausprobieren zu wollen. Seine Art die durch "The Blair Witch Project" bekannt gewordene Methode zu nutzen, fehlte jedoch der Reiz, so dass Romero erstmals einen nicht geglückten Zombiefilm ablieferte. Zum Schluss ließ er noch "Survival of the Dead" folgen, der ebenfalls keine richtige Fortsetzung des ursprünglichen Vierteilers ist, und einer Anspielung sei Dank zumindest andeutet, dass er irgendwann (wahrscheinlich relativ kurz) nach seinem direkten Vorgänger spielt. Gedreht wurde das Ganze wieder im klassischen Erzählstil. Warum dieser Teil nachgereicht wurde, bleibt jedoch ein Rätsel, besitzt seine Geschichte doch weder Mehrwert zur Bereicherung des Verstehens von Romeros kreierter Zombiewelt, noch einen alternativen Blickwinkel auf die Dinge als bisher.
Erschwerende kommt hinzu, dass sich die Geschichte keinesfalls erzählenswert schaut. Es scheint, als ob man dem nimmersatten Fan, oder wahlweise der nimmersatten Geldbörse der Produzenten, noch einen Happen Zombiefilm zuwerfen wollte, weil besagte Horrorwelle ohnehin noch immer gut lief. Mit einer arg konstruierten, von Stereotypen bevölkerten, Grundgeschichte um zwei verfeindete Familien und einem Trupp ehemaliger Soldaten, wird "Survival of the Dead" zum schwächsten Beitrag Romeros um seine schleichenden Toten, da einem das Treiben aller Beteiligten und die Entwicklung der Geschichte eigentlich scheiß egal ist. Die Streitigkeiten untereinander ernten ein Achselzucken, der Erzählung fehlt schlichtweg der Auslöser, das gewisse Etwas, um Interesse für all das was uns da vorgesetzt wird entwickeln zu können. Ein paar Actionmomente, kurze skurrile Einfälle und das Zombiedesign, so wie ihre Fressattacken, schützen das Werk vor einem Totalabsturz, doch unterhaltsam sieht anders aus. Selbst der als überraschende Pointe gedachte Aspekt um das Thema Pferd, verpufft als Achselzucken, eben weil er bei Gelingen nach Plan nicht jene Rettung mit sich gebracht hätte, wie erhofft, gerade weil man sich lediglich auf einer Insel befindet. Diesbezüglich fehlte Romero wohl ausnahmsweise einmal jener Weitblick, der seine Reihe ansonsten stets bereicherte. Eine Geschichte um eine erfolgreiche Beobachtung rund um das Pferdeexperiment, und der dem folgende Aufbruch in die Welt, um diese zu retten, um an der eigenen Naivität zu scheitern, das wäre eine erzählenswerte Geschichte gewesen. Aber so wie abgeliefert, als Nebenaspekt und Schluss-Gag eines uninteressanten Szenarios, kann das Ganze nicht funktionieren. OFDb
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