06.10.2019

STAR WARS - EPISODE 8 - DIE LETZTEN JEDI (2017)

Wusste der Vorgänger "Das Erwachen der Macht" noch mit seiner Nostalgie und der lockeren und kurzweiligen Erzählweise zu überraschen und somit ein gelungeneres Ergebnis abzuliefern, als das was "Star Wars"-Schöpfer George Lucas uns mit seinen Prequels vorlegte, will das theoretisch selbe Rezept bei der direkten Fortsetzung nicht noch einmal so wunderbar zünden. Der Nostalgiebereich wirkt zu bemüht, die Parallelen ein Vorbild kopieren zu wollen (in diesem Falle "Die Rückkehr der Jedi-Ritter") wird deutlicher denn je und wirkt damit ideenärmer und dreister. Irgendwie wollte bei mir nie so recht der Funke überspringen, "Die letzten Jedi" ist einfach kein solch sympathischer Film geworden, wie es sein Vorgänger war. Das liegt aber auch daran, dass die Rückkehr der bekannten Gesichter dort ein wundervolles, emotionales Wiedersehen waren, wohingegen die Anwesenheit von Luke Skywalker gnadenlos verheizt wird. Das ewige Selbstmitleid, die nicht durchschaubare Motivation, die ihn antreibt das zu tun was er tut und schlussendlich auch sein finaler Schachzug und die Folgen dessen, wirken so bemüht wie der Restfilm, wollen Mystik, Tragik und Tiefgang erzeugen, bleiben aber zu theoretisch umgesetzt und zu aufgesetzt präsentiert.

Zwischendurch gibt es immer wieder geglückte Szenarien mitzuerleben, welche die unterhaltsame Luft der guten Teile der Reihe atmen. Interessanter Weise taucht dieses Feeling meist in den simpleren Momenten auf, in den Actionszenen beispielsweise, während tiefer gehende und wichtige Ereignisse zu bedeutungsschwanger aufgeblasen werden, oder unmotiviert als Blaupause umgesetzt werden. Lobenswert ist die Entscheidung sich vom Sith Lord zu verabschieden, der fehlerhafter Weise ohnehin immer wie eine Comicfigur in der ansonsten plastisch kreierten CGI-Optik der Star Wars-Welt wirkte. Zudem weiß das Drehbuch den Zuschauer mehr als einmal die lange Nase zu zeigen, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, und Täuschungen zu überraschenden Wendungen führen. Das Potential für ein besseres Ergebnis war also durchaus vorhanden. Bei wenig Erwartungen wäre das was "Looper"-Regisseur Rian Johnson uns vorwirft auch okay gewesen, langweilig wird es in Episode 8 nie. Aber nachdem Episode 7 trotz aller Recycling-Zutaten so gut zu funktionieren wusste, habe ich einfach mehr erwartet. Und je mehr sich die Geschichte weiterentwickelt, desto mehr bemerkt man, dass sie sich um sich selbst dreht und einfach nicht von den Vorgängern loslassen kann. So wie "Terminator" zu sehr an den Ur-Figuren gebunden ist, um sich heutzutage erzählenswert fortsetzen lassen zu können, so klammert man sich hier zu sehr an den Erlebnissen der Ur-Trilogie um "Krieg der Sterne" fest, so als sei man in einer Murmeltier-artigen Wiederholungsschleife alternativer Ereignisse gefangen. Und das reizt auf Dauer nicht wirklich.  OFDb

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