Beide Fortsetzungen des Kinoerfolgs "Mimic" sind kostengünstig fabrizierte Video-Produktionen. Aber eines muss man ihnen beide lassen: sie bieten stets etwas eigenständiges und versuchen somit nicht das Original zu kopieren. In "Mimic 3 - Sentinel" wird die Schabenmutanten-Thematik mit der Ausgangslage von "Das Fenster zum Hof" gemixt. Erneut spielen akzeptable Mimen mit, allerdings kommen die Tricks diesmal deutlich häufiger aus dem Computer, was gerade bei den Insektenaufnahmen negativ auffällt. Die sind jedoch rar verteilt. Verzichten muss man diesmal zudem auf schleimiges Rumgematsche, Blutsauereien finden aber zumindest gegen Ende statt. Der einzige Pluspunkt im Vergleich zu del Torros Erstling ist der gnadenlosere Umgang mit den größeren Randfiguren. Hier wird teilweise unverhofft gestorben, was aufgrund der halbwegs interessanten Charaktere keine Gleichgültigkeit verursacht. Emotional nah geht einem das Ableben zwar auch nicht, dafür bleiben die Figuren zu sehr Schablonen, aber die Art der Erzählung und das was man erwartet, wird mit manch plötzlichem Ableben ein wenig erschüttert.
Horror-Regisseur J.T. Petty liefert zwar nur Routine ab, aber er schafft es zumindest die zweite Fortsetzung stets interessant genug erscheinen zu lassen. Die Käferthematik bricht erst spät als Hauptaugenmerk ins Geschehen ein. Sie wird vorher lediglich eingestreut in einem zurückhaltenden Szenario, das sich nicht nach Hinhalten anfühlt, obwohl es dies theoretisch ist. Mit Lance Henriksen ist der Streifen zwar in einer Nebenrolle prominent besetzt, leider geht die Rolle jedoch zu sehr unter, was sehr schade ist, da man gern mehr über diese reizvolle Figur erfahren hätte. Schön ist es, dass "Mimic: Sentinel" (Originaltitel) sich für manche Nebensächlichkeiten im menschlichen Miteinander Zeit lässt, so z.B. bei der Erklärung warum der Polizist handelt, wie er es tut, oder bei den Zugeständnissen, welche die Nachbarin macht, um den Kontakt mit Marvin halten zu können. Dass man ihn die Nachwirkungen der überlebten Strikler-Krankheit zugeschrieben hat, ist innerhalb der kompletten "Mimic"-Geschichte eine gute Idee, war besagte Krankheit doch Ursache für die DNA-Versuche an Käfern. Dennoch verweigert sich der Film ansonsten jeglicher Erklärung. Schon wieder erfährt man nicht warum es die Züchtung noch gibt. Eine nebensächlich eingestreute Randerwähnung wirft zumindest einen Lichthauch auf die trügerisch scheinenden Einzelaktionen der Schaben. Diese Information vertiefend, was im Untergrund der Stadt tatsächlich lauert, hätte eine ereignisreiche dritte Fortsetzung geben können, zu der es aber nie kam. Aufgrund des mittelmäßigen Ergebnisses von "Mimic 2" und dem hier besprochenen Teil, ist das aber eigentlich auch egal, zumal ein Teil 4 eine größere Finanzspritze hätte erhalten müssen, um das hier Angedeutete konsequent umsetzen zu können. OFDb
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