Damit geht nicht nur der Hintergrund des Originals verloren (die Beweggründe werden empathielos abgefrühstückt), es wird auch kein anderer sinnvoller Hintergrund gesetzt. Von Ursache und Wirkung hat man so wenig Ahnung wie von psychologisch sinnvoller Figurenzeichnung. Dementsprechend plump fällt auch das Traumata der Mutter aus, deren Betreuung ihrer geistig zurückgebliebenen Schwester im Buch und im Original so gruselig umgesetzt war. Auch hier wird lediglich auf reißerischer Ebene gearbeitet, anstatt ein packendes Szenario nachvollziehbarer Angst zu kreieren. Einzig die Schlusspointe des Films weiß zu gefallen, aber da diese eben nur auf Vorereignissen aufgebaut hat, die aufgrund mangelnder Glaubwürdigkeit nicht zu überzeugen wussten, steht sie für sich alleine da. Zumindest entschied man sich mit Blick auf das Bonusmaterial der DVD für den besseren Schluss beider abgedrehter Versionen. Alles andere kann man lediglich als Fehleinschätzung betrachten. Manchmal sollte man sich einfach an das vorliegende Rezept halten, zumindest dann wenn man keine Ahnung hat wie man ein psychologisch überzeugendes Drehbuch schreibt. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
10.09.2021
FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE (2019)
"Friedhof der Kuscheltiere" von Mary Lambert mag kein Highlight unter den Stephen King-Verfilmungen gewesen sein, aber er ist ein gut erzählter Horrorfilm, der es nicht nötig hatte neu verfilmt zu werden. Stammleser wissen, dass ich dennoch stets neugierig auf Remakes bin und ihnen immer eine Chance gebe, im hier vorliegenden Falle hätte man es aber besser sein gelassen. Zwar fängt die Chose recht ähnlich wie die Vorlagen an, beginnt aber schon mit der Art und Weise zu wanken, wie der mit John Lithgow gut besetzte Nachbar auf die Idee kommt, dem Familienvater die Stelle zu zeigen. Dies ist der Beginn eines auf mangelndem psychologischem Hintergrund aufbauenden Drehbuchs, welches stets bemüht ist, die zuvor konsequent erzählte Geschichte zu verändern und mit jeder Neuerung der Geschichte zu schaden, so wie sie lediglich auf den äußeren Effekt abzielen, anstatt glaubwürdig integriert zu sein.
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