Und spätestens wenn John Lithgow als bösartiger Industrieller comicartig den Schurken mimen darf, ist "Santa Claus - Der Film" (Alternativtitel) auf seinem Hoch, teilweise mit Verweisen auf die echte Welt, die eher für einen Erwachsenen anstatt für ein Kind verständlich sind. Bis es soweit ist macht sich das Drehbuch die Mühe die Entwicklung Santas und der Welt zu zeigen, die er beschenkt. Das sorgt für Veränderungen in seiner Vorgehensweise (z.B. mit der Entscheidung böse Kinder nicht mehr zu beschenken) und mündet im Luxusleben der Gegenwart, in welcher das olle selbstgefertigte Holzspielzeug des Weihnachtsmannes bei den Kindern kaum noch gefragt ist. Dass alles mit einem Happy End schließt, ist für niemanden eine Überraschung, und am Ende darf jemand wie ich, der echte Probleme mit Filmen rund um Weihnachtskitsch hat, sich wundern warum das Ganze auch in den weniger lustigen Szenen halbwegs gut funktioniert hat. Freilich vergebe ich dennoch die Bewertung, wie ich den Film hauptsächlich empfand, wissend dass Freunde derartiger Stoffe das Reinschalten hingegen keineswegs bereuen werden. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man Lithgow mehr in den Mittelpunkt hieven können, so sehr wie seine verspielte Darstellung des Bösewichts die Stimmung des Streifens bereichert. Aber dann wäre "Santa Claus - The Movie" (Alternativtitel) ein ganz anderer Film geworden. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
10.09.2021
SANTA CLAUS (1985)
Jeannot Szwarc, der uns den herrlichen "Feuerkäfer" und den missglückten "Supergirl" bescherte, liefert uns dank einer ausschweifend erzählten Vorgeschichte nicht nur eine Satire auf die Industrialisierung ab, wie es der Hauptteil seines "Santa Claus" tut, er verdient sich mit dieser auch den Titel des Films, wohnen wir doch der Entstehungsgeschichte des Weihnachtsmannes bei. Der Beginn fühlt sich zwar eher wie eine Sterbeszene, anstatt wie eine glückliche, phantastische Wendung an, gemeint ist aber letzteres innerhalb eines Filmes, der im klassisch blauäugigen Weihnachtskitsch badet, wie es für das Genre des Weihnachtsfilmes üblich ist. Ohnehin befinden wir uns in einer hauptsächlich für das Kinderpublikum konzipierten Produktion, so dass manch Unangenehmes an der Erzählung leichter zu verzeihen ist, als in einem Film für Erwachsene. Klar, der obdachlose Junge nervt mit seinem extremen Optimismus, seine neidlose Blauäugigkeit gegenüber eines Mädchens im Luxus erst recht, und der Weihnachtskitsch ist an mancher Stelle unerträglich süß zelebriert, aber es geht mit etwas Wohlwollen tatsächlich in Ordnung. Durchhalten lohnt sich ohnehin, weiß Dudley Moore mit seinen Modernisierungsversuchen doch zu gefallen, wenn er erst einmal am Zuge ist.
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