30.07.2023

HOLLOW MAN (2000)

Paul Verhoeven hat einige bedeutende Werke geschaffen, die meist provozierten, dies aber nicht auf Kosten von Intelligenz. Stumpf kommt auch sein "Hollow Man - Unsichtbare Gefahr" (Alternativtitel) nicht daher, in seiner Mainstream-Orientierung angelegt ist er aber weit weniger pfiffig, als das was man von seinen Filmen ansonsten gewohnt ist. Als moderne Variante des Klassikers "Der Unsichtbare", ohne dessen Rechte nicht als Neuverfilmung dafür stehend (obwohl er thematisch näher an diesem dran ist, als die tatsächliche Neuverfilmung 2020), kostet er eher die neuen technischen Möglichkeiten der Spezialeffekte aus, anstatt (zusätzlich) ein Drehbuch vorzulegen, das weitere Gedankengänge äußert, als jene die zum Thema Unsichtbarkeit bislang vorlagen. Ebenso wie die Effekte, reizt man Gedankengänge zum Erreichen der Unsichtbarkeit aus, nicht aber Ideen von Folgen, Handeln und neuen Konsequenzen aus der Hemmungslosigkeit heraus, die der Zustand des Nichtgesehenwerdens verursachen kann. 
 
Im Gegensatz zu Wells' Version macht Verhoevens Film nicht deutlich, ob wir einer Geisteskrankheit beiwohnen oder nicht. Zwar wurden Versuchstiere mit der Zeit aggressiver, die Hauptfigur ist aber bereits schon in ihrem Normalzustand ein nazisstischer Spieler, der sich über Vorschriften hinweg setzt. Zügig erzählt, sich dennoch genügend Zeit für die Vorgeschichte nehmend, ist "Hollow Man" durchaus ein angenehmer Zeitvertreib, der mit guten Darstellern und dem nötigen Ernst der Thematik, ebenso wie mit dem nötigen Hauch Verspieltheit dieser, professionell umgesetzt zu unterhalten weiß. Während die CGI-Effekte zunächst völlig unnötig wie ein plumpes Prahlen anmuten, entwickeln sie sich im weiteren Verlauf der Geschichte zu interessanten Möglichkeiten, die einen damals wie heute erstaunen lassen können und der Geschichte tatsächliche Pluspunkte bescheren. Letztendlich verläuft die Handlung aber wie erwartet, tatsächliche Überraschungen gibt es nicht. Im Gegensatz zu manch anderem Stoff ist die Thematik der Unsichtbarkeit, gerade im Bereich des Horrorfilms, zumindest reizvoll genug, um nur als Neuaufguss trickreicher gewordener Schauwerte herzuhalten. Damit wird das Sichten zu keinem innovativem Erlebnis, aber zumindest ist es ein kurzweiliges, reizvolles geworden.  Wiki

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