06.01.2024

KRIEG DER STERNE (1977)

Krieg der Sterne ist einer DER Popkornfilme schlechthin. Während im selben Jahrzehnt Werke wie "Rollerball", "Westworld", "Colossus", "Phase IV" und Co gezeigt haben, wie ernstzunehmende Science Fiction aussieht, mixt George Lucas in seinem Gute Laune-Kultfilm das Genre mit dem der Fantasy und beschert dem märchenhaften Bereich diverse Elemente verschiedener Legenden und Klischees. Herausgekommen ist ein kurzweiliger, beeindruckender und das Genre beeinflussender Abenteuer-Action-Science Fiction mit humoristischem Anteil, der gekonnt eine naive Geschichte mit einem interessant geprägten, fremden Universum kombiniert, das eigene Gesetzmäßigkeiten besitzt, allerhand Figuren und Welten präsentiert und als Aggressoren (allen voran Darth Vader) etwas wirklich Bösartiges auf die friedliebenden Bewohner dieser Welten los lässt. Das faszinierende Mysterium rund um die Macht, welches edle Ritter mit Lichtschwertern in religiöser Form hervor brachte, aber auch dunkle, verführerische Seiten bereit hält, ist neben der zugänglichen und sympathischen Figurenschar das Schlüsselelement zum Funktionieren dieses Streifens. 

Der ist nicht immer logisch, nicht nur was physikalische Elemente betrifft, auch inhaltlich, wenn z.B. über den Mentor, der einen gefühlt zwei Tage in die Macht einführte, mehr getrauert wird, als über Onkel und Tante, die man ein Leben lang kannte und einen groß gezogen haben. Das meiste andere, worüber man diesbezüglich stolpert, ergibt sich erst über die Fortsetzungen, damalige ebenso wie heutige, so dass die Geschichte durch sie immer mehr Lücken erhält. Als Film für sich lässt sich alles andere mit der anderen Welt und dem Schwerpunkt, lediglich ein Unterhaltungsfilm sein wollen, entschuldigen. Und die vielen Stärken, Schauwerte und die Stimmung, die dieser wundervolle Film zu entfachen vermag, lassen einen an einen solch unnötigen Kritikpunkt ohnehin nicht zu lang und streng verweilen. Das Outfit Lord Vaders, die beeindruckenden Weltraumschlachten mit unterschiedlich anzusehenden Raumschiffen, der Mut die Geschichte einige Zeit über zwei Roboter zu tragen, von denen einer nur fiepsen kann, "Star Wars" (Originaltitel) lebt von vielen Schauwerten und Ideen, getragen von einer klassischen Heldengeschichte, in welcher am Ende das Feiern eben dieser zählt und nicht die bitteren Verluste. 

Hätte es nie eine Fortsetzung gegeben, würde auch umso mehr auffallen wie mutig es gerade in einem Film für ein großes Publikum zu nennen ist, den Oberbösewicht überleben zu lassen. Nun ja, angeblich hatte George Lucas schon immer einen Mehrteiler im Sinn, auch zur Entstehung von "Star Wars IV - Eine neue Hoffnung" (Alternativtitel), aber der Mann schwätzt viel, und eben jene Ungereimtheiten, welche der hier besprochene Science Fiction erst durch die Fortsetzungen erhält (z.B. alles was mit dem Nichtwissen Vaders über seine Kinder zu tun hat), zeigen dass er die Geschichte, wenn seine Aussage stimmen sollte, zumindest noch nicht weit durchdacht hatte. Dennoch sei gesagt, dass auch die komplette Trilogie, trotz anwachsender Widersprüche, ein wundervolles Filmerlebnis der besonderen Art bleibt, damals wie heute, Episode 4 ebenso wie 5 und 6.  Wiki

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