28.01.2024

STAR WARS: EPISODE 2 - ANGRIFF DER KLONKRIEGER (2002)

So schlimm wie "Die dunkle Bedrohung" sollte es nie wieder werden. Und dass Yar Yar Binks stark reduziert wurde und zu jenem Part der Geschichte wurde, der durch seine Naivität das Ende der Demokratie verschuldet, kann man als Entschuldigung George Lucas' durchaus akzeptieren. Aber Binks war schließlich nicht der einzige Schwachpunkt besagten Vorgängers. Und die Entmystifizierung der Original-Trilogie, spätestens durch die wissenschaftliche Erklärung der Macht, lässt sich nicht ebenso leicht beheben, sogar nur schwer abschwächen. Auch der Overkill an Spezialeffekten, die oft nur für den Zweck eingesetzt werden, um zu zeigen was die Technik bei genügend Budget mittlerweile zu leisten in der Lage war, bestimmt nach wie vor das Geschehen. Und ein aus dem Computer stammender Yoda besitzt nun einmal nicht den Charme der Puppe, egal ob nun von Frank Oz synchronisiert oder nicht. 
 
Die Geschichte an sich ist interessanter ausgefallen, als die vorherige. Doch weder das Aufdecken der Klonproduktion, noch der gar nicht mal unclevere politische Aspekt, der eine tolle Warnung Lucas' an die leichtgläubigen Zuschauer ist, um sie für Täuschungen von Regierungen zu sensibilisieren, setzen sich durch in diesem Meer an Action, CGI und einem nun noch zusätzlichen Balast, der verkrampft erzählten Liebesgeschichte. Der fehlt es an jenen Emotionen, welche die drei originalen Filme ganz nebenbei so liebenswert machten. Die gestelzten Dialoge, von denen man diesbezüglich so häufig als Kritikpunkt liest, sind tatsächlich schwer zu ertragen, und der Altersunterschied, sowie die bisherige Charakterzeichnung der Senatorin, nagen an der Glaubwürdigkeit dieser seelenlos dargebotenen, aufkeimenden Liebschaft. Eine solche trotz einer hervorragenden Schauspielerin wie Natalie Portman in der zentralen weiblichen Rolle nicht eingefangen zu bekommen, spricht wahrlich für ein Armutszeugnis im Bereich Regie und Drehbuch. 

Was ansonsten erheblich stört, ist der Umgang mit der Jedi-Thematik. Sie werden weit actionreicher und heldenhafter gezeigt, verkörpert und interpretiert, als das was uns "Krieg der Sterne" samt seiner zwei Fortsetzungen einst über sie erzählte. Geheuchelte Demut, die ist vorhanden, gelebte im Auftrag des Friedens ist nicht erkennbar. Die Vorbereitungen auf den kommenden Übergang Anakins zu Lord Vader in "Star Wars: Episode 3 - Die Rache der Sith" sind psychologisch plump ausgearbeitet und werden in besagter Fortsetzung ebenso beibehalten. Der Weg zur dunklen Seite findet weit weniger aufregend und düster statt, als man meinen sollte. Eine Generation von übersensibilisierten Persönchen hat es möglich gemacht und findet dementsprechend noch heute ein Publikum, welches die mauen Prequels einer liebgewonnenen Trilogie verteidigen. "Star Wars: Episode II - Attack of the Clones" (Originaltitel) ist unsympathisches Formelkino, in welchem sich die Figuren den Effekten unterordnen müssen, das Weltbild der alten Filme den widersprüchlichen Tatsachen des neuen Drehbuchs weichen muss und in welcher verspielte Fröhlichkeit gegen infantile und steril anmutende Späßchen ausgetauscht werden. 

Dass auch die Verantwortlichen der deutschen Synchronisation keine Ahnung von Figurenverständnis und Psychologie besaßen, beweisen sie besonders deutlich in der Stimme von C3PO, die sich seit Episode 1 nun kindlich, anstatt intellektuell anhört.  Wiki

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