Jedes kleinste Detail stimmt in dieser Verbeugung vor dem Schundfilm, hier wurde nichts auf die Schnelle abgefertigt. Zugang muss man dazu besitzen, um Spaß an diesem gewaltbereiten, vulgären Treiben zu haben, Perfektion hin oder her. Und während mir dies bis in die 00er Jahre hinein problemlos geglückt wäre, tue ich mich heute trotz dieses wundervollen Ergebnisses doch etwas schwer mich hier einzufinden, ist mir der Coolnessfaktor doch viel zu hochgehalten und mutet mir eine Spur zu infantil an, inmitten eines Streifens, der bewusst das perverse Kind im Manne nährt. Auch die Unnahbarkeit zu den Figuren, die tatsächlich gar nicht anders ausfallen darf als geschehen, inmitten dieses vor Skurrilitäten nur so wimmelnden, abgedrehten Stoffes, der dem Zuschauer keinerlei Atempausen gönnt, ließ mich das an sich köstliche Ergebnis von "Planet Terror", der in Kombination mit Quentin Tarantinos "Death Proof" entstand, doch etwas arg theoretisch schauen, anstatt dass ich hätte munter hinein springen und eintauchen können in dieses Bad aus Sex, Erotik und Gewalt.
Ich sympathisiere mit dem Film, definitiv, ich bin begeistert von der Figurenzeichnung, dem Klischee von Versöhnung verfeindeter Seiten, dem überzogenen Heldenbild von Mann und Frau, von den politischen Unkorrektheiten, die sich inmitten von Irrsinn und Abartigkeiten auf comicart korrekt anfühlen. Und doch blieb ich zu sehr Zuschauer, ich, der noch immer Spaß an derben Komödien und schmuddeligen Horrorfilmen findet, der Liebhaberstücke aus der Jugend noch immer mag und viele gleichrangige Werke der heutigen Jugend entdeckt und hin und wieder begreift. Aber wahrscheinlich benötige ich die hier inflationär eingebrachten Zutaten einfach eine Spur rarer eingesetzt, inmitten eines Filmes, der mir zumindest vorgaukelt eine Handlung zu besitzen und an irgendeinem fiktiven Ort in einer fiktiven Welt gerade tatsächlich stattzufinden. Und diese für mich ganz entscheidende Illusion entfacht "Planet Terror" leider nicht, kann er auch nicht als vollkommen aufgeblähte Groteske. Das kann man ihm nicht vorwerfen. Aber das ist der Grund, warum ich das Ergebnis nur mag und achte, anstatt es auch in jeder Pore in mir zu fühlen. Wiki
Oh, den habe ich schon ewig nicht mehr gesehen, kann mich aber zumindest erinnern, dass ich „Planet Terror“ immer besser fand als Tarantinos Part „Death Proof“.
AntwortenLöschenDeath Proof steht bei mir noch an, reizt mich aber auch nicht wirklich. Werde ihn trotzdem irgendwann mal gucken, ist ja schließlich ein Tarantino. Planet Terror interessierte mich thematisch einfach mehr.
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