27.04.2024

CHARLESTON (1977)

Charleston ist ein Trickbetrüger mit Stil, und als ein reicher Mann mit dem Verkauf seiner Yacht ein krummes Ding drehen will, durchschaut Charleston dies und nutzt einen ausgefeilten Plan um besagten Betrüger zu betrügen. Hierfür nutzt er u.a. auch ein Versprechen, welches er einem Polizisten zur Mithilfe einer Verbrecherüberführung gab, so dass er in verschiedene Richtungen täuschen und tricksen muss...

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Zur Hochzeit der Berühmtheit Bud Spencers, in einer Phase in welcher seine Solofilme ähnlich erfolgreich waren wie seine Partnerarbeiten mit Terence Hill, da kam der etwas anders geartete "Charleston" heraus, in welchem Spencer weit weniger den Prolet in seine titelgebende Rolle einfließen ließ, wie es sonst bei ihm üblich war. Stattdessen verkörpert er eine Art Gentleman-Gauner mit Stil. Was bleibt vom üblichen Konzept ist der Unfehlbare, jener Typ Mensch dem alles gelingt und der alles durchschaut, und so soll es im Comicuniversum seiner Werke auch sein, und so ist es gut. Im Gegensatz zu "Sologängen" wie "Auch die Engel essen Bohnen" bekommt der bullige Bärtige auch keinen Terence Hill-Ersatz zur Seite gestellt. Eine im Alleingang unfähig zu denkende, aber im kriminellen Sinne trickreiche Bande folgt ihm, ihren Anführer, brav, und der Polizist, mit dem Charleston ein Bündnis eingeht, wird zu einem entfernten Partner, nicht wirklich zu einem Verfolger, den man täuschen muss, aber doch zu einem Bündnis, welches Charleston für seine Zwecke zu nutzen weiß, während er gleichzeitig sein Versprechen einhält. 

Dafür benötigt man kein sonderlich gerissenes Drehbuch, eben weil Charleston ohnehin alles gelingt. Trotzdem gefällt diese siegessichere Nummer, zumal es Spaß macht zu sehen, wie der gute Mann mit seinen Helfern an sein Ziel gelangt. Die üblichen Raufereien erleben wir erst gegen Ende, dann auch nur in einer ausgedehnten einzelnen Prügelszene, in welche Bud Spencer lange Zeit nicht involviert ist. Da prügeln sich Artisten und Schauspieler in weit ausgefallener Art als üblich, und das gefiel mir nicht ganz so gut, wie die Standardraufereien. Dachte ich noch kurz "Zwei Fäuste räumen auf" (Alternativtitel) würde komplett als Ausnahmefilm ohne Bud Spencer in einem solchen Szenario funktionieren, tritt er verspätet doch noch der Schlägerei bei und zeigt erneut wieviel mehr Stil seine so simpel scheinende Haudrauf-Technik besitzt, als all das um mehr Kreativität bemühte Kämpfen dem wir zuvor beiwohnen durften. "Charleston - Zwei Fäuste räumen auf" (Alternativtitel) guckt sich locker leicht, ist angenehm erzählt, freilich so zotig wie üblich ausgefallen, hauptsächlich über die Nebenfiguren albern ausgefallen, während Bud Spencer mit sichtlicher Spielfreude den niveauvollen Ehrenmann unter den Trickbetrügern mimt.  Wiki

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