13.04.2024

MANIA (1986)

Episodenfilm! Episode 1: Ein Mann beobachtet einen Mord und sagt nichts der Polizei, obwohl der Mörder ihn am Fenster gesehen hat. Episode 2: Ein Paar schafft sich gegen den Willen des Gatten einen Wachhund an. Der ist ihm nicht geheuer. Episode 3: Eine Frau wird erpresst. Das Leben ihrer Tochter steht auf dem Spiel. Episode 4: Ein Mann rettet nachts in der U-Bahnstation eine Frau vor einem Wahnsinnigen. Sie werden von dem Angreifer verfolgt.

Ein Messer im Kronleuchter...

Die auf unheimlich getrimmten 4 Kurzfilme dieses 86-Minüters sind eher dem Thriller- anstatt dem Horrorgenre zuzuordnen. Auch wenn sie alle bemüht auf düster getrimmt sind, so weiß das Grauen doch nie tief zu sitzen. Zudem wird nie der Bereich des Übernatürlichen eingesetzt, nicht einmal gestreift. Geschrieben sind alle 4 Geschichten, in denen es stets um selbst verursachte, morbide Situationen geht, von John Sheppard, der bei der ersten und ödesten Episode selbst die Regie übernahm. Sie erzählt kein Dilemma, das nicht schon von etlichen Krimiserien zuvor besser, und durch eine längere Geschichte intensiver, umgesetzt wurde. Die Person kennt man zu kurz, ihr Verhalten ist nicht greifbar, da will das Gefühl, welches der Autor anvisiert, einfach nicht aufkommen. Nur einen Hauch besser mutet die zweite Geschichte an, die es aber nicht schafft den Hund bedrohlich wirken zu lassen, um den Zuschauer in der Schwebe darüber zu lassen, ob die Angst des Gatten begründet ist oder nicht. 

Wie alle der vier in "Mania" präsentierten Geschichten, so meint auch diese eine gewitzte Pointe zu liefern, und setzt letztendlich doch nur den Standardschluss einer solchen Kurzgeschichte ein. Immerhin in Episode 3 kommt die Pointe etwas gewitzter daher, auch wenn man sie kurz vor Schluss von selbst erraten kann. Leider ist das was vorher geschieht nicht sonderlich aufregend erzählt und findet sich ebenfalls in etlichen Krimisendungen besser umgesetzt wieder. Zumindest zeigt das Nebenthema rund um die einfach zu beschaffenden Informationen eines Fremden, dass dies schon lange vor dem Internet möglich war, so dass Sheppard per Zufall einen Aspekt einbaut, der heute aktueller denn je ist. Zwar geht der Spannungsgehalt in der vierten und letzten Episode ein Stückchen mehr nach oben, die beiden Fluchten, zunächst vor Punks, schließlich vor einem Angreifer, sind immerhin packend umgesetzt und versetzen einen in die Gefühlswelt der Hauptfigur hinein. Im Heim mit der Geretteten angekommen, lässt aber auch diese mittelmäßige Geschichte nach, deren schwarzhumorige Wendung zu aufgesetzt wirkt und zudem nicht zu dem passen will, was man schauspielerisch zuvor vom Verfolger sehen durfte. Somit ist "Mania - American Tales of Terror" (Alternativtitel) für keine der vier Kurzfilme das Einschalten wert. Maximal weht ein wenig Retro-Feeling um die einfallslosen Geschichten, die höchstens noch ein altes Waschweib erschrecken können.  OFDb

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