08.04.2024

TIENE MIEDO (2003)

Ein Mann erwacht des nachts und erlebt unheimliche Dinge...

Ich-Verfolger...

Was "Within the Woods" für "Tanz der Teufel" werden sollte, ist "Tiene muedo" für den zu unrecht unbekannten "Terrified". Zwar ist dieser nicht die Langfilmversion des hier besprochenen 7-Minüters, das macht die Schlusspointe des Streifens deutlich, die eher Richtung "Frankenstein" aus dem Jahre 1910 tendiert. Etliche Elemente, die auch im Spukgeschehen des argentinischen Streifens von 2017 enthalten sind, verarbeitet der Regisseur beider Werke, Demián Rugna, aber bereits hier, wenn auch weit weniger gekonnt eingesetzt als dort. Auch diesbezüglich entspricht der Vergleich des Kurzfilmes von Sam Raimi aus dem Jahre 1978. Die beunruhigende Wirkung des 14 Jahre später nachgerückten Gruslers weiß "Tiene miedo" noch so gar nicht zu entfachen. Weder die Regie weiß zu überzeugen, noch der Hauptdarsteller. 

Auch mit Blick auf das was der Film ist, ein Independentfilm, gewinnt er bei mir keinen zusätzlichen Respekt. Die Handlung ist oberflächlich, der Aggressor uninteressant, der Verlauf der Bedrohung zu banal und willkürlich, und wie erwähnt so gar nicht gruselig, alternativ auch nicht augenzwinkernd, wild oder bedrohlich ausgefallen. Spezialeffekte bietet der kurze Ausflug ins Horror-Genre nicht, die konnte man somit nicht vermasseln. Einziger tatsächlicher Pluspunkt ist die Hintergrundmusik. Und mit Blick auf "Terrified" ist "Tiene miedo" zumindest theoretisch etwas interessant. Als Bonusmaterial auf der Bluray seines großen Bruders enthalten, wurde er leider nicht digital aufgepeppt, so dass man einer schlecht gepixelten Optik beiwohnt. Dieser technische Mangel ruiniert leider eine der Szenen, die durchaus Potential hatte, und das ist der Vergleichsblick zwischen einem leerem Zimmer und einem Blick auf einen besagtes Zimmer zeigenden Monitor, auf dem gerade ein Wesen zu sehen ist. In dieser nicht nachbearbeiteten Version ist dieser unheimliche Besucher nur leider kaum zu erkennen, bzw zunächst so gut wie nicht wahrzunehmen. Das müsste aber auch die einzige Stelle sein, in welcher die Aufnahmequalität dem eigentlichen Film ein Beinchen stellt, die restliche mangelnde Wirkung liegt tatsächlich in der Umsetzung. Das Potential des Regisseurs ist hier entsprechend noch nicht zu erkennen - ebenso wie damals im Kurzfilm Raimis.  OFDb

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